Sitzung: 08.11.2017 Bildungs- und Sportausschuss
Frau Muschiol und Herr Wermann
(Projektmitarbeitender Mikroprojekte / Fortbildungsakademie der Wirtschaft
(FAW) gGmbH) informierten ausführlich anhand einer Powerpoint-Präsentation über
das Projekt „JUGEND STÄRKEN im Quartier“:
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Mit
dem Projekt bündeln erstmalig zwei Bundesministerien in einem gemeinsamen
Programm Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF):
" das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie
" das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
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Projektlaufzeit:
01.01.2015 – 31.12.2018
–
Die
Projektumsetzung erfolgt durch:
" eine im Jugendamt des Landkreises
Anhalt-Bitterfeld angesiedelte Koordinierungsstelle sowie
" die Fortbildungsakademie der Wirtschaft
(FAW) gGmbH und
" den Jugendclub 83 e.V.
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Zielgruppe
sind junge Menschen im Alter von 12 bis einschließlich 26 Jahren mit und ohne
Migrationshintergrund, die
" von den Angeboten der allgemeinen und
beruflichen Bildung, Grundsicherung für Arbeitsuchende und/oder
Arbeitsförderung nicht mehr erreicht werden.
" wegen sozialer Benachteiligungen oder
individueller Beeinträchtigungen besondere sozialpädagogische Unterstützung im
Rahmen der Jugendhilfe brauchen, um den Übergang Schule-Beruf zu meistern.
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Die
inhaltliche Zielstellung umfasst:
" die Vorbereitung junger Menschen mit
besonderem individuellen Unterstützungsbedarf auf die (Wieder-)Aufnahme von
schulischer und beruflicher Bildung
" den Aufbau nachhaltiger Strukturen der
Zusammenarbeit zwischen dem Träger der öffentlichen Jugendhilfe, den freien
Trägern, Schulen, Jobcentern usw.
" die Schaffung eines konkreten Mehrwerts
für städtische Quartiere
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Das
Projekt „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ beinhaltet folgende Bausteine:
" Case Management (intensive sozialpädagogische
Einzelfallarbeit über einen längeren Zeitraum)
" Aufsuchende Jugendsozialarbeit
(Aufsuchen und Aktivierung schwer erreichbarer junger Menschen zur Heranführung
an Unterstützungs- und gesetzliche Regelangebote)
" Niedrigschwellige Beratung / Clearing
(niedrigschwellige sozialpädagogische Beratung für junge Menschen, die sich an
eine Einrichtung wenden, zur Klärung des Unterstützungsbedarfs)
" Mikroprojekte (sozialraumorientierte
Mikroprojekte zur Aktivierung, Kompetenz- und Persönlichkeitsstärkung der
jungen Menschen mit Mehrwert für das Quartier)
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Insgesamt
nehmen 178 Modellkommunen am Projekt teil. 55.000 Teilnehmende sollen im Rahmen
der laufenden Förderperiode bundesweit erreicht werden. Aktuell nahmen bereits
36.000 Jugendliche am Projekt teil.
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Die
SOLL-Zahl des LK ABI liegt bei 200 Teilnehmenden. Mit Stichtag 31. Juli 2017
konnten bereits 135 Jugendliche durch das Projekt unterstützt werden. Dies
entspricht einer Zielerreichung von rd. 68%.
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Ca.
90% der Teilnehmenden werden über die Schulen in das Projekt vermittelt.
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Das
Durchschnittsalter der Teilnehmenden liegt bei ~ 16
Jahren.
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Regionale
Umsetzung des Projektes:
" Bitterfeld und Wolfen (Jugendclub 83
e.V.)
" Köthen und Zerbst (Fortbildungsakademie
der Wirtschaft (FAW) gGmbH).
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Die
bisherigen Projekterfahrungen zeigen, dass je kürzer eine Teilnahme im Projekt
ist, umso erfolgreicher gestaltet sich eine Re-Integration in schulische bzw.
berufliche Ausbildung.
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Grad
der Zielerreichung „Wiedereingliederung in schulische und berufliche Bildung“
im Rahmen der ersten Förderperiode:
" SOLL: 15 TN
" IST per Stichtag 31. Juli 2017: 44 TN
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Mögliche
Gründe für eine Schulverweigerung:
" Fehlende Motivation
" Angst vor Leistungsversagen, schlechte
Zensuren, schulische Misserfolge
" Konflikte mit Lehrer(innen)
" Mobbing und soziale Isolation in der
Klasse
" Psychische Auffälligkeiten (z.B. Ängste,
Depressionen)
" Fehlende elterliche Erziehungskompetenz
" Gestörtes soziales Umfeld (z.B.
Trennung, Arbeitslosigkeit, Todesfall)
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Kriterien
für eine erfolgreiche Re-Integration:
" Eigenmotivation und Bereitschaft des
Schülers / der Schülerin
" Einzelgespräche (Case Management) und
Teilnahme am Mikroprojekt
" Kollegiale Fallberatung und
Fallkonferenzen in der Schule
" Unterstützung seitens der Eltern
" Zustimmung der aufnehmenden Institution
" Netzwerkarbeit
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Für
ein Gelingen des Projektes ist ein Zusammenspiel aller Ebenen notwendig:
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Des
Weiteren informierte Frau Muschiol darüber, dass eine Verlängerung des
Projektes bis Mitte 2022 angestrebt wird. Das Interessenbekundungsverfahren
hierzu beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2018. Der Landkreis
Anhalt-Bitterfeld hat bereits sein Interesse an einer möglichen
Projektverlängerung bekundet.
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Voraussichtliche
Veränderungen im Rahmen der neuen Förderrichtlinie:
" Durchführung von Gruppenmaßnahmen
" Einschränkung der Schulform wird
aufgehoben
" Erhöhung des Stellenanteils der
Koordinierungsstelle
" Personalkostenpauschale für finanzielle
Abrechnung
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Folgende
Mikroprojekte wurde bereits im Landkreis Anhalt-Bitterfeld umgesetzt:
" Tierpark Köthen (01.09.2015 –
31.01.2016)
" Klappe, die 1.ste (01.09.2015 –
31.05.2016)
" Pflanzenmarkt (01.02.2016 – 15.08.2016)
" Klappe, die 2.te (16.08.2016 –
15.08.2017)
" Abgefahren (01.03.2016 – 31.12.2016)
" Durchstarten (16.08.2016 – 15.08.2017)
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Folgende
Mikroprojekte werden aktuell umgesetzt:
" Abgefahren 2.0 (01.01.2017 – 31.12.2018)
" Kuppelofen (16.08.2017 – 30.06.2018)
" Kreativwerkstatt (16.08.2017 –
30.06.2018)
Ergänzend sprach Herr Wermann über
seine bisherigen Erfahrungen mit den Jugendlichen und stellte das Mikroprojekt
„Pflanzenmarkt“ näher vor.
Im Anschluss an die Ausführungen
hinterfragte Herr Maaß, inwieweit die KomBA mit an diesem Projekt
beteiligt ist?
Frau Muschiol teilte mit, dass das Projekt „JUGEND
STÄRKEN im Quartier“ bei der KomBA bekannt ist, der Rücklauf aus den Jobcentern
bislang jedoch niedrig ausfällt. Der größte Teil der Teilnehmenden wird direkt
über die Schulen an das Projekt herangetragen. Hierfür wurden Kooperationsvereinbarungen
mit den Schulen abgeschlossen. Zum Teil erfolgt eine Vermittlung in das Projekt
auch über Mundpropaganda (Eltern, Freunde).
Herr Wermann teilte hierzu noch mit, dass die
Zusammenarbeit mit der KomBA aktuell verstärkt wird.
Frau Hinze stellte u. a. folgende Fragen:
1. Inwieweit werden die Schulverweigerer aus
dem BVB und dem BVJ aufgenommen?
2. Arbeiten Sie auch mit dem Amt für Ordnung
und Sicherheit zusammen?
3. Wo genau entsteht mit Blick auf das
Mikroprojekt „Kreativwerkstatt“ ein Mehrwert für das
Quartier?
Die Berufsschulen in Bitterfeld und Köthen
sind mit in das Projekt integriert und es besteht eine sehr gute Zusammenarbeit
mit dem Amt für Ordnung und Sicherheit, so Herr Wermann.
Die von den Jugendlichen erarbeiteten
Produkte werden auf verschiedenen Märkten der Region angeboten. Die
Teilnehmenden schöpfen daraus Erfolgserlebnisse.