Sitzung: 14.06.2018 Kreistag
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 42, Nein: 1, Enthaltungen: 0
Vorlage: BV/0705/2018
Der Kreistag beschließt die in der Anlage beigefügte Richtlinie zur Förderung von Partnerschaftsbeziehungen im Rahmen der Partnerschaftsvereinbarung zum Powiat Pszczyna.
Herr Köhler äußerte
sich wie folgt: „Freundschaft und das Verstehen des anderen sind wichtig. Und
hier bei Ihnen als erstes unter Zuwendungszweck angegeben. Wenn Sie den anderen
verstehen wollen, sollten Sie auch in dessen Sinne handeln. Ausgeschlossen sein
sollen, laut den Grundsätzen, Dinge, die der Völkerfreundschaft entgegenwirken,
wie z.B. dem nationalistischen Hintergrund. Wenn man das Lexikon nimmt und
weiß, was Nation ist, (das Volk, Nation, das ist eine Einheit bilden) dann
stellt sich hier die Frage, was will ich hier völkerisches bewerkstelligen,
wenn ich nichts Nationalistisches sagen darf oder irgendwo mich nicht
positionieren darf. Ihnen allen scheint entgangen zu sein, dass in Polen der
Nationalismus hochgehalten wird. Da müssen Sie sich entscheiden, was Sie
wollen. Wollen Sie einen nationalistischen Staat aufwerten durch Ihren Besuch
oder wollen Sie das lieber lassen? Laut ihrer Ausschlussklausel ist diese
Angelegenheit gestorben, bevor Sie diese hier beschließen. Oder beabsichtigen
Sie etwa dort, gegen das dortige Volksinteresse aufzutreten. Wollen Sie den
Polen etwa die Errungenschaften Ihres politischen Strebens näher bringen? Ich
glaube, unsere polnischen Nachbarn könnten gern auf Bildungsnotstand, auf
verrottende Straßen, auf Genderisierungen, ausufernde Bürokratie und Flüchtlingsströme
aus aller Herrenländer verzichten. Oder wurde es dort nicht thematisiert? Tun
wir unseren Bürgern hier im Landkreis einen Gefallen und verwenden dieses Geld
lieber für Investitionen in Schule und Bildung, anstatt Kaffeefahrten in Länder
zu unternehmen, deren politische Anschauung sie weder verstehen, noch mittragen
wollen, z.B. Heimatschutz oder Volksgemeinschaften. Wenn Sie fremdes Geld
brauchen, also nicht ihr eigenes verwenden, suchen Sie Sponsoren. So steht es
auch in der Anwendung drin, dass es möglich ist. Aber wenn, verwenden Sie bitte
keine Steuergelder, wie im Punkt 5.2.. Wo ist eigentlich die Grenze, wenn der
nächste Vorschlag kommt, mal Tschechien oder Frankreich oder Ungarn, eine
Städtepartnerschaft zu finanzieren? Das Finanzbudget des Landkreises
Anhalt-Bitterfeld wird sicher andere Prioritäten setzen. Erinnern Sie sich an
den Armutsbericht des Landkreises Anhalt-Bitterfeld? Wenn die Antragsteller
sich in Polen um die Vorteile nationaler Gesinnung und dessen politischer
Durchsetzung erkunden wollen, stehen Ihnen genug Gesprächspartner mit
parallelen Ansichten in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Deutschland ist der
größte Netto-Zahler in der EU. Polen profitiert davon. Projekte, die die
Globalisierung und Multikulti salonfähig machen sollen und somit die Völker
abschaffen und auflösen sollen, zumindest in Europa, werden sowieso in der EU
finanziert. Diese Beschlussvorlage ist allein schon aus rein finanzieller Sicht
abzulehnen.
Herr Schulze fand es
interessant, was Herr Köhler angesprochen hatte. Man muss jedoch verschiedene
Dinge auseinanderhalten. Herr Köhler sprach hierbei von Nationalismus. Aber
national und Nationalismus sind zwei unterschiedliche Angelegenheiten. Wir sind
ein Land, ein Staat und eine Nation. Auch die Polen sind stolz auf ihr Land.
Das heißt jedoch nicht, dass alle dort nationalistisch sind. Nationalistisch
ist die Form einer Nation, die er hier nicht haben möchte. Nationalismus darf
nie wieder kommen. Aber national denken kann man ruhig auf der Grundlage des
Grundgesetzes und im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, diese Partnerschaft fortzuführen, damit
die Völker sich gegenseitig verstehen und nebeneinander in Frieden leben
können.
(Herr Dr. Trummel
gekommen = 42+1 = 78,18%)
Herr Köhler führte
aus, wer sein Volk nicht liebt, kann auch andere Völker nicht lieben. Man muss
selbst sein eigenes Volk verstehen können, bevor man sich überhaupt rein fühlen
kann, anderen Völkern entgegen zu kommen bzw. deren Land zu verstehen. Nation
kommt vom Volk her, von souverän. Und Souveränität haben die Polen
wahrscheinlich eher als wir. Wer für Völkerfreundschaft lebt, kann das auch
geben ohne Finanzierung. Wenn es wirklich eine Seele in 2 Körpern ist, muss man
nicht unbedingt Geld fließen lassen, schon gar nicht, wenn man es nicht hat.
Dass ihm hier unterstellt wird, dass er nationalsozialistisch redet ….. (Worte
waren nicht zu verstehen). Ich kann national denken, aber ich darf es nicht
sagen. Die anderen Länder in Osteuropa leben es vor, Ungarn, Polen, die
Tschechen, Slowaken, Russen, Franzosen. Denen steht es auch zu, das ist ihr
Recht, ihre Tradition, ihre Sachen, die sie gerne haben wollen. Wenn die Polen
halt keine Zuwanderung haben wollen, dann hat das gute Gründe. Dann haben die
nicht die Probleme, die wir hier haben. Aber das ist ihre Entscheidung, da hat
er sich nicht reinzuhängen. Genauso sieht er es hier, wenn er die Probleme hat
und es anspricht, was zum Nachteil des Volkes ist, was er selbst spürt und
sieht. „Wenn ich dann sozusagen terrorisiert und kriminalisiert werde, was
alles eine Auslegungsfrage ist, dann haben Sie vielleicht ein
Verständigungsproblem aber nicht ich. Sie werden es mitkriegen, der sogenannte
Rechtsruck ist kein faschistischer Ruck, so wie es gerne ausgelegt wird, der
Linksruck ist ja auch kein linksterroristischer Ruck. Das ist einfach nur eine
Form der Demokratie, die er durchführen kann. Demokratie kommt vom Volk und
heißt Volksherrschaft. Wenn man dann gegen das Volk regiert, braucht man sich
nicht wundern, dass man ein Problem damit kriegt. In anderen Ländern haben die
Leute was zu sagen. Wer hat uns denn die Frage zur EU-Verfassung, zur
EURO-Einführung, zum Türkeibeitritt…. Da ist auch keiner gefragt worden und nun
wundern sie sich, dass hier nationale Kräfte auferstehen. In anderen Ländern
funktioniert es. Hier wird nur gesagt, kriminalisieren Sie nicht das, was sie
nicht kriminalisieren dürfen.“
(Herr Dr. Försterling
gekommen = 43+1 = 80,00%)
Herr Schulze
erklärte nochmals, dass es einen großen Unterschied zwischen „national“ und
„nationalistisch“ gibt. Hier gibt es eine klare Trennung. Die Behauptung von
Herrn Köhler, dass er nationalsozialistisch gesagt hätte, stimmt nicht. Jeder
kann seine eigene Meinung haben, wobei die Meinung von Herrn Köhler und Herrn
Schulze hier auseinander gingen. Aus diesem Grund bat er, die Partnerschaft mit
Pszczyna weiterhin zu unterstützen. Städtepartnerschaften macht nicht der
Landkreis, sondern die Städte und Gemeinden in ihrer jeweiligen Zuständigkeit.
Herr Dr. Trummel
bezog sich auf Straßenkarten von Polen sowie Hinterpommern und bat, bei allen
Schriftstücken in Klammern den deutschen Namen zu schreiben.
Herr Wolpert
bemerkte, dass der Antrag nicht geändert wird, da die offizielle Sprache in Polen
polnisch ist.
Die Vorlage 0705/2018 wurde mehrheitlich mit 42 Ja-Stimmen, 1 Gegenstimme bei 1 Enthaltung bestätigt.