Sitzung: 20.09.2018 Kreistag
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 38, Nein: 3, Enthaltungen: 6
Vorlage: BV/0735/2018
Der Kreistag stimmt dem Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Anhalt-Bitterfeld zu.
Herr Köhler stellte
die Frage, wofür konkret diese Kostenstelle sei. Wieso ist sie im
Haushaltsentwurf nicht zu finden. Wie setzt sich die besagte Summe zusammen? Im
Vergleich zu 2017 ist sie erheblich unterschiedlich.
Weiterhin teilte er mit, dass
die ausgehändigten gelben Säcke für den Recyclingmüll so dünn seien, dass man
zwei Säcke benötigt. Er fragte, ob es sinnvoll sei, so dünne Säcke zu machen
und empfahl, stabilere Säcke auszuhändigen.
Herr Roi merkte an,
dass es verschiedene Meinungen zu den gelben Säcken gäbe und dies auch schon im
Ausschuss diskutiert wurde. Er fragte, ob dem Entsorger Informationen oder
Kenntnisse vorliegen, was die Einführung der gelben Tonne an personellen,
finanziellen und vor allem am Ende auf die Auswirkungen der Gebührenkalkulation
für die Bürger für Folgen hätte?
(Herr Trübner gekommen = 47+1 = 87,27%)
Herr Eckelmann
antwortete hierauf, dass die Sammlung für Leichtverpackungen im dualen System
im Auftrag der dualen Systeme in Deutschland nichts mit den heutigen
Abfallentgelten zu tun hat. Es handelt sich hier um eine privatwirtschaftliche
Sache, die in bestimmten zeitlichen Abständen (aller 3 Jahre) ausgeschrieben
wird. Dort beteiligen sich die interessierten Verkehrskreise und geben Angebote
ab. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag. Das war in den vergangen 9
Jahren bis einschließlich 31.12.2019 die Wolfener Recycling GmbH für den
Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Die Qualität der gelben Säcke
ist eindeutig in Wandstärke und Reißfestigkeit definiert und die Säcke werden
in der entsprechenden Qualität hergestellt.
Frau Krause teilte
bezüglich der Frage der Kostenstelle mit, dass das Abfallwirtschaftskonzept im
Finanzplan eingestellt war. Es ist vor allem im Jahr 2017 von der Firma
erarbeitet worden. In diesem Jahr gab es nur Restarbeiten. Deswegen gibt es
diese große Differenz.
Herr Wolkenhaar
fragte, was wäre, wenn der Kreis Anhalt-Bitterfeld die gelbe Tonne präferiert
und Ziel soll es sein, die gelbe Tonne im ganzen Landkreis einzuführen? Er bat
um eine konkrete Aussage, wie dies umzusetzen ist, wenn wir das als Kreistag
mit diesem Abfallwirtschaftskonzept ändern.
Herr Eckelmann
teilte hierzu mit, dass die Festlegung der Sammelsysteme ebenfalls in der
Ausschreibung durch die dualen Systeme erfolgt, unter Berücksichtigung der
vorliegenden Abstimmungserklärung zwischen den öffentlich rechtlichen
Entsorgungsträgern und dem dualen System. Das heißt, es existiert eine
Abstimmungserklärung, in der geregelt ist, in welchen Gebieten welches
Sammelsystem (Sack oder Tonne) entsorgt wird. Das lässt sich ändern, Grundlage
dafür kann das Umweltverpackungsgesetz sein. Es hängt allerdings auch davon ab,
was die Bevölkerung möchte. Es wird zurzeit eine Bürgerbefragung im Landkreis
Anhalt-Bitterfeld von 1200 Bürgern durchgeführt, in der eine Frage lautet, ob sie
die gelbe Tonne oder den gelben Sack haben möchten. Nach Auswertung der Daten
wird eine entsprechende Empfehlung an die Kreisverwaltung erfolgen.
Eine gelbe Tonne wird
natürlich eine Kostenerhöhung in den Sammelsystemen hervorrufen, aber der
Bürger wird diese Kosten nicht spüren, denn die Mehrkosten werden dann (als
versteckte Kosten) über jedes Verpackungsstück im Supermarkt bezahlt werden.
Herr Köhler hatte
eine Nachfrage, warum die Kostenstelle nicht im Haushalt zu finden sei.
Herr Schulze teilte
mit, weil es sich um den Haushaltsplan für das nächste Jahr handelt.
Herr Dr. Trummel
fragte nochmals nach, ob nun die gelbe Tonne am Ende teurer ist als der gelbe
Sack?
Herr Wolpert stellte
fest, dass klar gesagt wurde, dass die Tonne teuer ist. Die Kosten werden aber
von den Herstellern direkt über die Verpackungen bezahlt und diese werden somit
teurer.
Herr Wolkenhaar
äußerte, dass der gelbe Sack keine Lösung ist, da immer mehr Probleme mit
Wildtieren in den Gemeinden vorherrschen, die auf Nahrungssuche sind und die
Säcke aufreißen. Es wird seit vielen Jahren über die gelbe Tonne diskutiert und
es muss endlich eine Lösung gefunden werden.
Herr Schulze
erwiderte hierzu, dass es sich eben nicht um eine Mülltonne handelt, sondern um
den grünen Punkt, für Leichtverpackungen. Deswegen wurden diese Säcke
konzipiert. Viele nutzen den gelben Sack nicht nur für die Entsorgung von
Leichtverpackungen, sondern entsorgen Dinge, die nichts im gelben Sack zu
suchen haben.
Herr Mormann versteht
die ganze Aufregung bzgl. der gelben Tonne/gelben Sack nicht. Er kennt sowohl
Befürworter als auch Gegner der Tonne. Vielen ist der gelbe Sack vom Material
her in der Tat zu dünn, meistens geht der gelbe Sack allerdings an der Stelle
kaputt, wenn etwas reingeworfen wird, was da drin nichts zu suchen hat. Auf der
anderen Seite gibt es aber auch viele Leute die ganz bewusst keine gelbe Tonne
haben wollen, weil sie schon genügend Tonnen auf ihrem Hof stehen haben.
Weiterhin ist für die Gebührenthematik die gelbe Tonne vollständig irrelevant,
so dass es an dieser Stelle einfach mal gut sein sollte, darüber zu
diskutieren. Eins ist klar, das lässt sich auch tatsächlich mit Zahlen belegen,
dort wo die gelbe Tonne im Einsatz ist, ist die Zahl der Fehlwürfe deutlich
größer als in den gelben Säcken. Denn hier werden deutlich und einfacher mehr
Dinge entsorgt die da nicht reingehören, was bei dem gelben Sack nicht so
einfach geht. Wenn man das abstellen will, hat man einen höheren
Kontrollaufwand und der müsste wieder auf die Kosten umgerechnet werden.
(Herr Bresch
gegangen = 46+1 = 85,45%)
Herr Honsa teilte
mit, dass es nicht nur die Anzahl der steigenden Waschbären gibt, sondern es
gibt auch zunehmend Vandalismus. Es ist hier eine Frage der öffentlichen
Sicherheit und nicht nur eine Frage des Geldes. Herr Honsa stimmte Herrn
Wolkenhaar zu und meinte, dass dieses Thema nicht so einfach abgeschlossen
werden sollte.
Herr Schulze
erklärte hierzu, dass es nicht eine Frage der Sicherheit, sondern eine Frage
der öffentlichen Ordnung und Sauberkeit ist. Wer die gelben Säcke nutzt und es
ist draußen windig und stürmisch, der sollte einen Stein auf die Säcke legen,
dann fliegen diese auch nicht durch die Gegend. Sicherlich besteht bei dem
gelben Sack eher die Gefahr, dass dieser auseinander gerissen wird und der
Inhalt durch die Gegend fliegt, aber die gelbe Tonne kann bei Vandalismus
umgekippt werden. Das kann überall passieren.
Wenn es am Ende eine einheitliche Verständigung für die gelbe Tonne gibt, dann
ist das so.
Die Vorlage BV/0735/2018 wurde mehrheitlich mit 38 Ja-Stimmen, 3 Gegenstimmen bei 6 Enthaltungen bestätigt.