Herr Mölle begrüßt Herrn Dr. Preden und übergibt ihm das Wort.

Herr Dr. Preden stellte sich als Amtsleiter des Gesundheitsamtes und als Amtsarzt vor. Er teilte seinen Vortrag in Hitze und Wasser. Hitze ist eine Einwirkung durch die Umwelt auf die Gesundheit des Menschen und damit nach jetziger Rechtslage wirkt der öffentliche Gesundheitsdienst mit und mehr nicht. Hitze ist bis heute ein paginales Thema, es ging los mit einer Veröffentlichung 2006, als die Hitzeperiode 2003 ausgewertet wurde. Wir hatten damals in den großen Städten nicht nur eine erhöhte Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, also stationäre Aufnahmen, sondern auch eine Übersterblichkeit. Bei den Übersterblichkeitsberechnungen wird vermutet, dass ältere und schwer kranke Menschen betroffen waren. Es wurde ein Hitzewarnsystem eingeführt, dass besonders ältere und geschwächte Menschen über Hitzegefahren informiert. Vom Deutschen Wetterdienst erhalten die Pflegedienste, Altenpflegeheime, Krankenhäuser und andere Institutionen die Warnungen, so dass darauf geachtet wird, dass die Räume vor Sonneneinstrahlung geschätzt werden und das insbesondere die Menschen aufgefordert werden ausreichend zu trinken. Im Jahr 2017 hat die Ad-hoc Arbeitsgruppe im Bundesumweltamt Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit veröffentlicht. Die Handlungsempfehlungen liegen dem Protokoll als Anlage 10 bei. Der Landkreistag Sachsen-Anhalt hat sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und die Durchführung dieser Maßnahmen unterstützt. Bis jetzt ist aber leider nichts passiert. An erster Stelle steht eine zentrale Koordinierungsstelle auf Landesebene, die sich auf Bundesebene austauscht. An zweiter Stelle steht das Hitzewarnsystem, das ist etabliert und funktioniert. Weitere Schwerpunkte sind:  3. Information und Kommunikation der Akteure; 4. Ist die Reduzierung der Hitze in den Innenräumen; 5. Beachtung/Information von Risikogruppen; 6. Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme; 7. Langfristige Stadtplanung und Bauwesen und 8. Monitoring und Evaluation der Maßnahmen.

Zum Thema Wasser – die Wasserversorgung erfolgt in Deutschland über die Kommunen, es gibt Unternehmen, es gibt Wassergenossenschaften und Wasserverbände, die sich organisieren und für den Ausbau der Leitungen und der Wassergewinnung und Wasserwerke usw. kümmern. Wasser ist ein Naturprodukt aus Regenwasser. Wenn der Regen ausbleibt, kann Wasser knapp werden. Die Versorgung erfolgt auf 3 großen Wegen: 1. Großversorger, sogenannte, Fernwasserversorger, bei uns ist es die Elbe-Ostharz GmbH, die zwei große Quellen hat, das ist der Harz mit den Talsperren und die Dübener Heide mit den Brunnen und den entsprechenden Wasserleitungen. Er sieht auf Grund der Nitratbelastung große Teile Grundwassers auf Dauer gefährdet. 2. Kleinversorger, kleine Wasserwerke, die aus einer Quelle einen Ort versorgen. 3. Einzelne Gehöfte oder Betriebe, die eigene Brunnen haben und sich selbst versorgen. Alle Wasserversorger müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden, hier wird die Qualität des Wassers überprüft. Es gibt eine Trinkwasserversorgung, dort stehen die Grenzwerte drin und werden diese nicht eingehalten, dann darf das Wasser nicht genutzt werden.

Herr Mölle dankt Herrn Dr. Preden und bittet um Wortmeldungen.

Herr Scheringer: Grundwasseruntersuchungen in den Städten, er geht davon aus, dass das Trinkwasser, was aus den Leitungen kommt in Ordnung ist. Warum muss die Landwirtschaft immer Schuld sein am Nitratgehalt im Grundwasser. Er gibt zu bedenken, dass früher auf den Dörfern zu jedem Bauernhof ein Misthaufen in der Mitte des Hofes war. Hier wurde der Mist angesammelt, bevor man ihn auf die Felder verteilte und der Nitratgehalt ist nicht erst von heute.

Herr Dr. Preden: Das Trinkwasser, was in den Haushalten ankommt ist in Ordnung. In Richtung Prosigk stehen auf dem Acker drei Trinkwasserbrunnen, da muss darauf geachtet werden, dass auf dem Acker keine Gülle aufgebracht wird und das ist passiert. Die Folge war, dass ein Brunnen vom Netz genommen werden musste. So lange die Talsperren voll genug sind und die

Grundwasserspeicher in der Dübener Heide genügend gefüllt sind gibt es keine Probleme, das Fernwasser ist das sicherste. Die Gehöfte, die nicht an der Trinkwasserversorgung angeschlossen sind - es sind ganz wenige und die sind bekannt. Ein Extremfall war jetzt Sangerhausen, dort wurde die eigene Quelle aufgegeben und ans Fernwassernetz angeschlossen.

Herr Mölle fragt nach weiteren Wortmeldungen, das war nicht der Fall und schließt den Tagesordnungspunkt