Sitzung: 01.09.2020 Bau-, Wirtschafts-, Verkehrs-, Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss
Bevor Frau Kamli (Sachgebietsleiterin Raumordnung, Kreisentwicklung und
ÖPNV im Amt für Wirtschaftsentwicklung, Marketing und ÖPNV) auf das Ergebnis
der Stationsprüfungen der Bahnhaltepunkte Osternienburg und Frenz zu sprechen
kommt, teilt sie Folgendes mit:
Als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) hat das
Land
Sachsen-Anhalt die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) mit
dieser Aufgabe beauftragt. Das Land Sachsen-Anhalt stellt einen ÖPNV-Plan auf,
welcher für den Zeitraum 2020-2030 nun vorliegend ist. Bei der Aufstellung
dieses ÖPNV-Planes wurde der Landkreis schon frühzeitig, d. h. im Dezember
2014, mit einbezogen. Da bereits zu diesem Zeitpunkt die Auflassung der
Bahnhaltepunkte Osternienburg und Frenz zur Sprache kam, wurde die Prüfung
dieser Bahnhaltepunkte längst mit in die Aufstellung aufgenommen.
Sowohl der Landkreis Anhalt-Bitterfeld als auch die Gemeinde
Osternienburger Land haben bereits im Jahr 2014 die Ablehnung der Auflassung
der Bahnhaltepunkte mitgeteilt. In einer weiteren Stellungnahme im Jahr 2018
wurde seitens des Landkreises erneut der Erhalt
dieser beiden Bahnhaltepunkte gefordert.
Dennoch wurden diese beiden Bahnhaltepunkte im ÖPNV-Plan zur Prüfung mit
aufgenommen und eine Schließung dieser vorgeschlagen, so Frau Kamli.
Im Ergebnis eines langen Findungsprozesses unter Einbeziehung des
Landkreises und der Gemeinden und unter Heranziehung verschiedener
Betrachtungspunkte, unter anderem der Absicherung des Verkehrs über den
Busverkehr, bleibt der Bahnhaltepunkt Frenz erhalten und der Bahnhaltepunkt
Osternienburg wird auf Grund der schwachen Nachfrage und dem Investitionsbedarf
aufgelassen.
Außerdem erklärt Frau Kamli, dass dies auch nach Aussage der NASA ein
grenzwertiger Fall ist, weil die Zusteiger am Haltepunkt Frenz unter der
Wertgrenze aus dem ÖPNV-Plan liegen.
Da der Haltepunkt in Elsnigk nicht weit entfernt ist, geschieht die
Schließung des
Haltepunktes Osternienburg in Einvernehmen mit dem Landkreis und den
Gemeinden.
Der Haltepunkt Elsnigk wird jetzt ausgebaut und erst mit der
Inbetriebnahme dieses
Haltpunktes wird der Haltepunkt in Osternienburg/Sibbesdorf aufgelassen.
Dies wird vorraussichtlich im Jahr 2022 der Fall sein.
Frau Kamli teilt den Ausschussmitgliedern mit, dass sie die Auswertung /
Erläuterung und Abwägung der fachlichen Aspekte der Stationsprüfungen als Anlage
der Niederschrift
beifügen wird (Anlage 1).
Während der Berichterstattung aufkommende Fragen der Ausschussmitglieder
werden direkt in der heutigen Sitzung von Frau Kamli und Herrn Hemmerling
(Bürgermeister der
Einheitsgemeinde Osternienburger Land) ausführlich beantwortet.
Abschließend ergänzt Frau Kamli, dass man sich darauf verständigt hat,
den Haltepunkt
Elsnigk auch ÖPNV/busseitig weiter auszubauen, um eine Schnittstelle
zwischen Bus und Bahn und einen Zugang aus Richtung Osternienburg zu schaffen.
In diesem Zusammenhang informiert Frau Kamli, dass es ein
Schnittstellenprogramm der NASA und des Landes Sachsen-Anhalt für den
Haltestellenausbau, auch barrierefrei, gibt.
Hier werden alle Haltepunkte in regelmäßigen Abständen betrachtet.
Diesbezüglich betont Frau Kamli, dass sie auch immer wieder bei den
Kommunen anregt, zu versuchen, in dieses Programm aufgenommen zu werden.
Haltepunkte, in die die NASA und das Land Sachsen-Anhalt investieren,
laufen nicht Gefahr aufgelassen zu werden. Im Landkreis gibt es einige
Haltepunkte, die bereits kritisch
betrachtet werden, so Frau Kamli.
Eine Liste mit den Bahnhaltepunkten im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fügt
Frau Kamli der
Niederschrift bei (Anlage 2).