Sitzung: 12.11.2020 Kreis- und Finanzausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 1
Vorlage: BV/0235/2020
Herr Lucas erklärte, dass eine Rückstellung
i.H.v. 6,6 Mio. EUR zum Wiederaufbau der Frauenklinik des Gesundheitszentrums
gebildet werden sollte. In diesem Jahr gibt es die einmalige Gelegenheit, eine
Rückstellung zu bilden. Der Vorteil ist, dass in den Jahren 2021 und 2022 keine
Zuschüsse an das Krankenhaus eingeplant werden müssen. Dies würde zu einer
Entlastung der Kreisumlage führen. Dadurch wird eine direkte Entlastung der
Kommunen erreicht.
Herr Northoff stellte fest, dass die
Beschlussfassung hier im Ertrag der bisherigen Argumentation der
Beschlussfassung entgegensteht. Es hieß, dass die zusätzlichen Kosten durch
eine Erhöhung der Kreisumlage finanziert werden. Das ist jetzt nicht der Fall.
Herr Lucas gab an, dass der Einwand
berechtigt ist und bat darum, dass im Änderungsantrag seitens der Verwaltung
folgender Satz eingefügt wird: „Die Finanzierung soll abweichend vom Beschluss
des Kreistages über die Rückstellung erfolgen.“
Herr Krüger ergänzte, dass zum Zeitpunkt
der Beschlusslage die Finanzierung so noch nicht gegeben war, weil die
Entscheidung über die Erhöhung der Bundesbeteiligung danach war. Zu diesem
Zeitpunkt hätte die Rückstellungsbildung gar nicht eingebracht werden können.
Des Weiteren hängt es von der konkreten Beschlusslage und von den Mitteln ab,
ob diese Rückstellung gebildet werden kann oder nicht.
Herr Maaß ist der Auffassung, dass die
Aussage von Herrn Krüger für diesen Beschluss relevant ist. Für ihn ist es
selbstverständlich, dass die Zahlungsmodalitäten, die im Beschluss gefasst
werden, dennoch nicht verändert werden.
Herr Lucas äußerte zu den
Zahlungsmodalitäten, dass keine turnusmäßige Auszahlung an das Krankenhaus
erfolgt, sondern nach Bedarf.
Herr Hauschild fragte, was mit dem vielen
Geld passiert wäre, wenn es keine Finanzierung des Krankenhauses in Bitterfeld
gäbe. Hätte man die Kommune mehr entlastet?
Herr Lucas teilte mit, dass man insgesamt
eine Entlastung i.H.v. 10,4 Mio. EUR hatte. Es wird eine Rückstellung i.H.v.
6,6 Mio. EUR gebildet. Das ist eine Entlastung von 63,5 %. Der Landkreis hat
eine Entlastung von 36,5 %.
Herr Northoff geht davon aus, dass man die
finanziellen Mittel nur bekommt, da man mit höheren Ausgaben rechnet. Wenn
dieses Geld jetzt nicht für höhere Ausgaben gebraucht wird, bedeutet es, dass
durch Corona keine höheren Ausgaben entstanden sind, wobei man letztes Jahr
beschlossen hat, 1,2 Mio. EUR zusätzlich für das Gesundheitsamt
bereitzustellen. Wie sieht jetzt die vorläufige Haushaltsrechnung aus? Ist tatsächlich
dieser Betrag, den man für die Rückstellung einstellt, als voraussichtlicher
Überschuss im Augenblick vorhanden oder geht man nur davon aus, dass man sagt,
es sind zusätzliche Mittel?
Herr Lucas erklärte, dass keine Mittel
übrig sind. Wir haben Liquiditätskredite in Millionenhöhe. Wenn man das Ganze
insgesamt betrachtet, hätte man einen hypothetischen Überschuss i.H.v. 10,4
Mio. EUR. 4,9 Mio. EUR werden gegenüber dem Land nicht abgerechnet.
Die Vorlage 0235/2020 wurde einstimmig mit 9 Ja-Stimmen, bei
1 Enthaltung, dem Kreistag zur Beschlussfassung empfohlen.