Frau Dr. Bergholz gibt den TOP 11 bekannt und erteilt Frau Schwendke das Wort.

 

Frau Schwendke gibt ausführliche Informationen zum TOP 11 zu den stationären Behandlungen im Landkreis und bezieht sich auf die Sozialplanung.

 

Die Situation im Landkreis ist unbefriedigend. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist ein weißer Fleck in der Psychiatrielandschaft (laut Aussage Ministerium).

 

Es gibt keine stationäre Einrichtung für psychisch kranke Menschen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Es ist mitunter schwierig hier Plätze in den umliegenden Einrichtungen zu finden. Die stationäre. Versorgung muss in den umliegenden Landkreisen bzw. kreisfreien Städten Dessau-Roßlau, Wittenberg und dem Salzlandkreis erfolgen.

 

Ambulante Plätze sind vorhanden. In Köthen werden 16 Tagesklinikplätze vorgehalten, die Wartezeit beträgt 1-2 Monate. In Zerbst ist die Tagesklinik auf Grund von Personalmangel derzeit geschlossen. In Bitterfeld werden 20 Plätze vorgehalten. Diese werden in diesem Jahr um 20 Plätze erhöht.

 

Die offiziellen Wartezeiten für eine Therapie beim Psychotherapeuten betragen ca. ein Jahr;

Sozialpädagogische Familienhilfe im Landkreis versucht vieles abzufangen, kann jedoch keine psychologische Hilfe gewähren. Aufgaben sind hier Unterstützung bei Erziehungskonflikten mit Kindern/Jugendlichen, Hilfe bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, Stabilisierung des sozialen Umfeldes, Hilfe zur Selbsthilfe, Systemische Familienarbeit. Auch hier gibt es mitunter lange Wartezeiten.

 

Einen hohen Bedarf gibt es auch für Kinder aus Haushalten mit psychisch erkrankten Eltern.

Es fehlt ein Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst (ähnlich dem im Saalekreis).

Dieser hat die Aufgabe, Ansprechpartner für ratsuchende Kinder und Jugendliche mit seelischen Problemen zu sein, auch für deren Eltern sowie Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld des betroffenen Kindes oder Jugendlichen (z. B. Erzieher*innen, Lehrer*innen…)

Er leistet Beratung, Unterstützung und Information bei Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsverzögerungen und -störungen, emotionalen oder sozialen Problemen, schulischen Leistungs- und Lernproblemen, drohender oder vorhandener geistiger oder seelischer Behinderung. Er erstellt Diagnostik und Gutachten und leitet weiterführende Hilfen ein.

 

Eine Kinder- und Jugendpsychiatrie ist im Landkreis Anhalt-Bitterfeld nicht vorhanden. Hier muss auf Plätze in Bernburg und Dessau verwiesen werden. Hier bestehen Wartezeiten von bis zu einem Jahr ab dem Erstgespräch.

 

Die Stelle des Psychiatriekoordinators wird im sozialpsychiatrischen Dienst verankert und soll noch in diesem Jahr besetzt werden.