Frau Mädchen übergibt das Wort an Frau Kirchhof.

 

Frau Kirchhof erinnert an die letzten Sitzungen, die Inhalte und die Zeitschiene, um die Jugendhilfeplanung zu beschließen. Mit der beschlossenen Jugendhilfeplanung ist es dann möglich, die finanziellen Mittel bedarfsgerecht zu verteilen und die Fördermittelrichtlinie anzupassen.

Frau Mädchen hat die Fragebögen gesichtet und zieht für sich das Fazit, dass die Antworten stark von der Zeit beeinflusst wurden und die Problemlagen haben Ausdruck in den Antworten gefunden. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist ersichtlich. Auf dem Land ist der Wunsch nach mehr gemeinsamer Aktivität und bessere mobile Anbindung. In städtischen Einrichtungen wird mehr technische Ausstattung gewünscht. Generell wird eine höhere Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen gewünscht.

 

Herr Funda möchte den Betreuern mehr finanziellen Spielraum ermöglichen, um diesen für kurzfristige Aktivitäten und Ausflüge zu nutzen.

 

Frau Mädchen geht nochmal auf die Personalkosten ein und den Fachkräftemangel. Sie stellt sich folgende Fragen: Können wir diese Fachkräfte wirklich so beibehalten? Ist es möglich Fachkräfte durch unbefristete Arbeitsverträge zu binden?  

 

Frau Kirchhof erklärt, dass hier die Träger gefragt sind. Man kann über eine längerfristige Planungssicherheit diskutieren.

 

Herr Claus kennt das Problem, dass man schwer geeignetes Personal findet. Allerdings liegt ein Pool an Fachkräften vor und die Personalkosten sind damit ausgereizt. Wir müssen schauen ob noch irgendwo die Möglichkeit besteht den finanziellen Rahmen zu erweitern.

 

Frau Kirchhof weißt nochmal darauf hin, dass der Unterausschuss Jugendhilfeplanung und der Jugendhilfeausschuss es in der Hand haben wie es mit der Jugendarbeit im Landkreis Anhalt-Bitterfeld weitergeht. Laut den Fragenbögen gibt es nur noch schwierige Jugendliche und keine Kommunikation in den Familien. Passende Angebote dazu werden nicht vorgehalten und es wird nicht auf die Zielgruppe eingegangen. Hier muss nachjustiert werden.

 

Herr Claus berichtet aus der Jugendeinrichtung in Greppin, die im Moment sehr gut funktioniert, mit einem neuen Clubleiter und einem funktionierenden Team aus Eltern im Hintergrund. Es gibt dort regelmäßige Angebote aus Vereinen und mit dem Jugendforum. Er glaubt eines der wichtigsten Punkte für die Zukunft ist die Vernetzung und der Austausch der Einrichtungen untereinander, um sich gegenseitig zu unterstützen.

 

Herr Nowak findet die Wünsche sehr konsumorientiert. In Sandersdorf gibt es eine Jugendeinrichtung die gut funktioniert und vom Jugendforum unterstützt wird. In Brehna gibt es eine Jugendeinrichtung die nicht von den Kindern und Jugendlichen angenommen wird. Man sollte sich vielleicht auch mit den bestehenden Konzepten der Kinder- und Jugendarbeit beschäftigen. Er findet es nicht okay die Einrichtungen technisch auf den neuesten Stand zu bringen, da das kein Konzept sein kann.

 

Herr Claus findet es wichtig, auch eine technische Ausstattung anzubieten. Corona hat gezeigt das im Homeschooling, in Greppin im „Clubschooling“, eine technische Ausstattung mit W-LAN und mit Computertechnik nützlich war. Die Kinder nutzen dieses Angebot sehr stark.

Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, eine digitale Plattform zu schaffen auf der sich die Einrichtungen und die Kinder und Jugendlichen vernetzen können.

 

Frau Zerrenner ist aufgefallen, dass die Öffnungszeiten teilweise sehr fragwürdig sind. Es gibt Öffnungszeiten für mobile Jugendarbeit ab 10.00 Uhr. In dieser Zeit ist die Zielgruppe in der Schule oder in der Ausbildung. Vielleicht gibt es hier die Möglichkeit über eine Änderung der Öffnungszeiten oder über eine Kombination aus Angeboten (Club und Mobil) nachzudenken. Auch bei den wöchentlichen Tagesangeboten sind die Teilnehmerzahlen teilweise sehr gering. Es war sehr oft zu lesen, dass die Kinder nicht mehr zu erreichen sind.

Frau Muschiol ergänzt, dass bei den Angeboten die Zielgruppe meistens zwischen 10 und 17 Jahren liegt. Die jungen Erwachsenen werden nicht berücksichtigt.

 

Herr Nowak möchte eine Konzeption die Korridore öffnet und dann muss eine Evaluierung vorgenommen werden. Als Beispiel möchte er die Einrichtungen nehmen, die erfolgreich sind und die Jugendlichen erreichen.  

Im ländlichen Raum gibt es meistens eine funktionierende Vereinsarbeit in der die Kinder und Jugendlichen fest integriert sind. Vielleicht gibt es hier die Möglichkeit in Kooperationen weitere Betreuungsangebote zu schaffen.

 

Herr Claus fragt wann die neue Richtlinie fertig sein muss?

 

Frau Mädchen antwortet, dass die Richtlinie jährlich geändert werden kann. 

Sie weißt weiter darauf hin, dass in den letzten Jahren bereits eine massive Schließung von Jugendclubs erfolgte.