Herr Seidler, Bürgermeister von Lindau, hat Fragen zur Wasserrückhaltung bzw. zu ländlichen Wegen. Welche Möglichkeiten zur Erhaltung der zahlreichen ländlichen Wege gibt es?

Eine weitere Frage: Wie sieht der Landkreis die Windschutzpflanzung? Gibt es Vorstellungen, Flächen zu erwerben?

 

Herr Rößler antwortet zu der Frage Flächenerwerb, dass es ist nicht vorgesehen ist durch den Landkreis Grunderwerb zu tätigen und Windschutzstreifen anzulegen.

Die momentane Haushaltslage lässt dies nicht zu.

 

Die Frage 2 zum Erhalt der ländlichen Wege würde Herr Rößler nochmal zurückstellen wollen und zur nächsten Sitzung beantworten oder, falls gewünscht, wird die Antwort schriftlich zugeschickt.

Zur Frage Wasserrückhaltung gibt es die Initiative „Zerbst blüht auf“. Sie versucht seit geraumer Zeit ein Projekt anzuschieben, um Wasser im Zerbster Raum zurückzuhalten.

Durch den Landkreis ist es nicht geplant Maßnahmen zu ergreifen um Wasser zurückzuhalten. Es gibt rechtliche Probleme bei der Antragstellung solcher Maßnahmen durch den Landkreis. In der Vergangenheit wurde aufgerufen, wer Wasserrechte erwerben möchte. Es gab sehr wenige Interessenten, in der Regel waren dies Landwirte. Alle alten Stauanlagen, für die keine Wasserrechte vergeben werden konnten, waren demzufolge herrenlos und wurden gezogen.

 

Herr Hennicke sagt, dass das Thema Wasser uns immer weiter begleiten wird und es wäre sinnvoll, dazu schwerpunktmäßig eine Ausschusssitzung einzuberufen.

 

Herr Schuckert ging es vorrangig um die Verringerung der Verdunstungsflächen.

Es gibt offene Gräben, die teilweise keinen Baumschutz haben, die regelrecht ausdunsten.

Zweite Frage wäre die Trichinenproben bei geschossenem Wild bzw. die Weiterführung der Abschussprämie.

Herr Rößler antwortet, dass Herr Dr. Bange vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt heute dazu referieren wird. Da werden diese Fragen beantwortet.

Aktuell wurden in diesem Herbst Straßenbepflanzung für 100.000,00 € im Altkreis Zerbst vorgenommen.

Das betrifft aber nur Straßenbepflanzungen. Bei der Finanzlage ist es für den Landkreis nicht möglich Grunderwerb zu tätigen. Für Grabenbepflanzungen wären die Unterhaltungsverbände Ansprechpartner. Allerdings müsste in jedem Fall der Eigentümer beteiligt werden.

Herr de Vries sagt dazu, dass 10 m neben den Gräben keine Düngung mehr stattfinden darf. Daher werden diese Flächen stillgelegt. Alternativ kann man dort Baumplantagen in Erwägung ziehen. Ich werde es bei mir in den Grabenflächen so machen. Nicht nur um das Wasser zu schützen, sondern auch für das Mikroklima. Auf dieser Fläche kann sonst nichts gemacht werden und Holz wird mangelnder Rohstoff sein. Für die Landwirte hätte es noch zusätzlich den Effekt, dass Wasser vor Verdunstung zu schützen.

Herr Hennicke sagt, dass der Landkreis auch beratend tätig werden könnte.

Herr Rößler erläutert dazu, dass noch nie ein Bürger oder eine Firma abgewiesen wurde, die uns einbindet in Projekte oder unseren fachlichen Rat wünscht. Dafür sind wir da und das machen wir regelmäßig. Die Unterhaltungsverbände haben auch ein Interesse daran, dass die Gräben beschattet werden, damit der Algenwuchs bzw. das Pflanzenwachstum in den Fließgewässern zurückerhalten wird. Das wäre noch eine Variante. Je mehr ein Gewässer beschattet wird, desto weniger Pflegeaufwand besteht. Der Abschnitt muss bepflanzt werden, aber das setzt die Zustimmung des Eigentümers voraus.

Herrn Schuckert sagt, dass vom Amt für Flurneuordnung die Bereiche rechts und links der Gräben wesentlich breiter gestaltet werden. Es wurde wesentlich mehr Platz geschaffen.

Dies ist dann städtisches Eigentum. Die Stadt hat sicherlich dieselben finanziellen Schwierigkeiten.

Herr Wallwitz fragt, ob es nicht möglich ist, dass die Landwirte mit den Landkreisen zusammenarbeiten und ein 50/50-Projekt daraus machen.

Herr de Vries erklärt darauf hin, dass er ebenfalls oft das Problem hat nicht der Eigentümer zu sein. Es ist nicht das Problem der Finanzierung, sondern das viele Eigentümer es nicht wollen. Für viele Flächeneigentümer ist das erstmal ein Wald und das ist das Hauptproblem.