Sitzung: 23.08.2022 Landwirtschafts- und Umweltausschuss
Herr
Seidler, Bürgermeister von
Lindau, hat Fragen zur Wasserrückhaltung bzw. zu ländlichen Wegen. Welche
Möglichkeiten zur Erhaltung der zahlreichen ländlichen Wege gibt es?
Eine weitere
Frage: Wie sieht der Landkreis die Windschutzpflanzung? Gibt es Vorstellungen,
Flächen zu erwerben?
Herr Rößler antwortet zu der Frage Flächenerwerb, dass es ist nicht vorgesehen ist
durch den Landkreis Grunderwerb zu tätigen und Windschutzstreifen anzulegen.
Die momentane
Haushaltslage lässt dies nicht zu.
Die Frage 2
zum Erhalt der ländlichen Wege würde Herr
Rößler nochmal zurückstellen wollen und zur nächsten Sitzung beantworten
oder, falls gewünscht, wird die Antwort schriftlich zugeschickt.
Zur Frage
Wasserrückhaltung gibt es die Initiative „Zerbst blüht auf“. Sie versucht seit
geraumer Zeit ein Projekt anzuschieben, um Wasser im Zerbster Raum
zurückzuhalten.
Durch den
Landkreis ist es nicht geplant Maßnahmen zu ergreifen um Wasser zurückzuhalten.
Es gibt rechtliche Probleme bei der Antragstellung solcher Maßnahmen durch den
Landkreis. In der Vergangenheit wurde aufgerufen, wer Wasserrechte erwerben
möchte. Es gab sehr wenige Interessenten, in der Regel waren dies Landwirte.
Alle alten Stauanlagen, für die keine Wasserrechte vergeben werden konnten,
waren demzufolge herrenlos und wurden gezogen.
Herr Hennicke sagt, dass das Thema Wasser uns immer weiter
begleiten wird und es wäre sinnvoll, dazu schwerpunktmäßig eine
Ausschusssitzung einzuberufen.
Herr Schuckert ging es vorrangig um die Verringerung der
Verdunstungsflächen.
Es gibt offene
Gräben, die teilweise keinen Baumschutz haben, die regelrecht ausdunsten.
Zweite Frage
wäre die Trichinenproben bei geschossenem Wild bzw. die Weiterführung der
Abschussprämie.
Herr Rößler antwortet, dass Herr Dr. Bange vom Veterinär-
und Lebensmittelüberwachungsamt heute dazu referieren wird. Da werden diese
Fragen beantwortet.
Aktuell wurden
in diesem Herbst Straßenbepflanzung für 100.000,00 € im Altkreis Zerbst
vorgenommen.
Das betrifft
aber nur Straßenbepflanzungen. Bei der Finanzlage ist es für den Landkreis
nicht möglich Grunderwerb zu tätigen. Für Grabenbepflanzungen wären die
Unterhaltungsverbände Ansprechpartner. Allerdings müsste in jedem Fall der
Eigentümer beteiligt werden.
Herr de Vries sagt dazu, dass 10 m neben den Gräben keine
Düngung mehr stattfinden darf. Daher werden diese Flächen stillgelegt.
Alternativ kann man dort Baumplantagen in Erwägung ziehen. Ich werde es bei mir
in den Grabenflächen so machen. Nicht nur um das Wasser zu schützen, sondern
auch für das Mikroklima. Auf dieser Fläche kann sonst nichts gemacht werden und
Holz wird mangelnder Rohstoff sein. Für die Landwirte hätte es noch zusätzlich
den Effekt, dass Wasser vor Verdunstung zu schützen.
Herr Hennicke sagt, dass der Landkreis auch beratend tätig
werden könnte.
Herr Rößler erläutert dazu, dass noch nie ein Bürger oder
eine Firma abgewiesen wurde, die uns einbindet in Projekte oder unseren
fachlichen Rat wünscht. Dafür sind wir da und das machen wir regelmäßig. Die
Unterhaltungsverbände haben auch ein Interesse daran, dass die Gräben
beschattet werden, damit der Algenwuchs bzw. das Pflanzenwachstum in den
Fließgewässern zurückerhalten wird. Das wäre noch eine Variante. Je mehr ein
Gewässer beschattet wird, desto weniger Pflegeaufwand besteht. Der Abschnitt
muss bepflanzt werden, aber das setzt die Zustimmung des Eigentümers voraus.
Herrn Schuckert sagt, dass vom Amt für Flurneuordnung die
Bereiche rechts und links der Gräben wesentlich breiter gestaltet werden. Es
wurde wesentlich mehr Platz geschaffen.
Dies ist dann
städtisches Eigentum. Die Stadt hat sicherlich dieselben finanziellen
Schwierigkeiten.
Herr
Wallwitz fragt, ob es nicht
möglich ist, dass die Landwirte mit den Landkreisen zusammenarbeiten und ein
50/50-Projekt daraus machen.
Herr de Vries erklärt darauf hin, dass er ebenfalls oft das Problem hat nicht der Eigentümer zu sein. Es ist nicht das Problem der Finanzierung, sondern das viele Eigentümer es nicht wollen. Für viele Flächeneigentümer ist das erstmal ein Wald und das ist das Hauptproblem.