Sitzung: 06.09.2022 Kultur- und Tourismusausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: BV/0606/2022
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag
beschließt:
1.
Dem in
der Anlage beigefügten öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen dem Landkreis
Anhalt-Bitterfeld und der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V. wird
zugestimmt. Mithin wird der Landrat zur Unterzeichnung des Vertrages
ermächtigt.
2.
Für die
Laufzeit des Vertrages vom 01.01.2023 bis zum 31.05.2029 erstattet der
Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Personalkosten für eine Sachbearbeiterstelle in
der Geschäftsstelle der WelterbeRegion mit der Entgeltgruppe 9a TVöD.
Frau Freudenreich, FB 80, SB
Tourismus/Marketing, erklärte zum vorliegenden BV: Der Vertrag existiert seit
2012, nunmehr in dritter Auflage. Mit ihm stellt der LK ABI der
„WelterbeRegion“ eine Personalstelle zur Verfügung und finanziert Diese. Der
Vertrag wurde beitragsrechtlich, steuerrechtlich und beihilferechtlich
überprüft und entsprechend angepasst.
Zum Thema „WelterbeRegion“ sprach Frau Witt, die
Geschäftsführerin des regionalen Tourismusverbandes. Der Verband wurde 2002
gegründet. Territorial umfasst er die Landkreise ABI und Wittenberg, sowie die
Städte Dessau-Roßlau und Bernburg.
Die drei Geschäftsstellen sind in Wittenberg, Dessau-Roßlau und
Bitterfeld-Wolfen angesiedelt. Der Verband hat sieben Mitarbeiter, die wie
folgt finanziert werden:
-
LK Wittenberg - zwei Stellen,
-
Stadt Dessau-Roßlau - eine Stelle,
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Land Sachsen-Anhalt - eine Stelle (Radtourismus),
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aus (unbenannten) Fördertöpfen - eineinhalb Stellen (Digitalisierung)
-
LK ABI - eine Stelle.
Die Mitarbeiterin des LK ABI bearbeitet vorrangig folgende Themen:
-
Musikland Anhalt
-
Industriekultur/Bergbaufolgelandschaften
Die Region bietet dem Touristen thematisch eine inhomogene Vielfalt zur
Erkundung und Nutzung an. Beworben werden Stätten des kulturhistorischen
Welterbes, Bergbaufolgelandschaften aus dem Strukturwandel und Naturreservate.
Es wurde die Themenroute Kohle-Land-Licht-Seen entwickelt. Das Thema Wasser,
d.h. die entstandenen Seen, bieten vielfältige Freizeitmöglichkeiten, die sich
immer weiter ausbreiten und fest etablieren (Segeln, Surfen, Baden, Wandern,
Radfahren…).
Die Goitzsche hat ein großes Potential, zum Welterbe entwickelt zu werden.
Aktuelles Marketingmaterial wurde vorgestellt. Stärkstes
Marketinginstrument ist die WelterbeCard.
Sie beinhaltet 125 Leistungen.
Herr Loth erfragte die finanziellen Beteiligungen. Frau Witt und Herr
Hausschild diskutierten zu der bestehenden Regelung, dass die kreisfreie
Stadt Dessau-Roßlau 0,25 EUR je Einwohner zahlt, andererseits die Landkreise
und die darin liegenden Städte jeweilige 0,25 EUR je Einwohner und es damit zu
einer doppelten Erhebung kommt.
Herr Heeg bewertete die Vielseitigkeit, die sich aus der Kulturhistorie im LK
ergeben, als ein großes Geschenk für die Region.
Er befragte Herrn Rößler zu den Osternienburg- Akener Seen als Bergbaufolgelandschaft
und Welterbe, zuzüglich der Elbauen, welche Rolle diese für Vereine,
Unternehmer, Touristen spielen.
Dort befinden sich Landschaftsschutzgebiete mit hochsensiblen Tier- und
Pflanzenarten.
In den Kernzonen bestehen sogar Totalnaturschutzreservate mit jeglichem
Betretungs- und Nutzungsverbot. Hier kann ein touristisches Bewerben nicht
gewollt sein. Fachleute und Interessierte finden ihre Wege zu den
Auskunftsstellen.
Herr Rößler bekundete sein besonderes Interesse am Naumann-Museum als Vorsitzender eines metrologischen Vereins Namens „Johann Friedrich Naumann“.