Sitzung: 22.09.2022 Bau-, Wirtschafts- und Verkehrsausschuss
Eingangs informiert Herr
Hippe, dass das Land Sachsen-Anhalt vor geraumer Zeit einen Förderwettbewerb im
Bereich des Personennahverkehrs aufgerufen hat. Hintergründig geht es darum,
mit dieser Förderung im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens mehr Menschen für die
Benutzung öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern bzw. dafür zu werben.
Es sind zwei Kategorien
möglich sich zu bewerben, zum einen der ländliche Raum, zu dem auch der
Landkreis gehört und zum anderen die Großstädte. Der Bereich „ländlicher Raum“
erstreckt sich auch über den Bereich des Landkreises Wittenberg.
Das Verkehrsunternehmen
Vetter und auch das Dessauer Verkehrsunternehmen haben sich an den Landkreis
Anhalt Bitterfeld gewandt und Interesse gezeigt, an diesem Wettbewerb unter
Einbindung der Aufgabenträger der zwei Landkreise und der Stadt Dessau-Roßlau
teilzunehmen.
Insofern ist eine
Projektskizze entstanden, die hintergründig ein Ziel hat, nämlich über ein
Jobticket nicht nur Berufstätige, sondern auch Unternehmen anzusprechen, ihren
Beschäftigten ein günstiges Ticket zur Verfügung zu stellen, welches dann
später teils vom Unternehmen und teils vom Arbeitnehmer getragen wird, aber
dennoch über die Förderung eine günstige Einstiegsvariante ist.
Ob dieses Jobticket, das
Programm nennt sich 365-Tage-Ticket, am Ende Erfolg haben und der öffentliche
Personennahverkehr für Berufstätige dann ein Stück weit attraktiver werden
wird, wird die Zukunft zeigen, so Herr Hippe.
Herr Northoff bezieht
sich auf die Überlegungen des Bundes bezüglich einer Nachfolge des
9-Euro-Tickets und
hinterfragt, wie dieses mit dem vorgenannten Jobticket zusammenpassen würde.
Herr Hippe erklärt, dass
dies eine sehr schwierige Frage sei, da ihm auch nur die vorhandenen
Überlegungen bekannt sind. Zu diesem Wettbewerb wurde schon vor der Diskussion
der Weiterführung des 9-Euro-Tickets aufgerufen. Inwieweit der Bund und die
Länder eine Verständigung finden, eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket
bundesweit zu entwickeln, kann er momentan nicht sagen, aber aus seiner Sicht wäre
dies begrüßenswert. Eine klare Entscheidung gibt es noch nicht.
Herr Northoff meint,
dass dadurch jedoch die Überlegungen hinsichtlich eines
9-Euro-Nachfolgetickets
hinfällig werden könnten und fragt nach, ob er das falsch sieht.
Herr Hippe sagt dazu aus,
dass es erst einmal darum geht: a) welchen Preis hat das
9-Euro-Nachfolgeticket
und b) was wird ein Jobticket kosten ?
Im Endeffekt hängt das
von der Attraktivität des Produktes ab.
Zum jetzigen Zeitpunkt
ist nicht bekannt, was ein eventuelles 9-Euro-Nachfolgeprodukt oder das
Jobticket kosten wird, ob eine der beiden Varianten überhaupt zum Tragen kommt
und/oder wenn es tatsächlich zu einer Förderung kommt, ob das Jobticket für den
Arbeitnehmer am Ende günstiger ist als die Regiocard.
Die entsprechenden und
gewünschten Verbindungen vorausgesetzt, um seine tägliche Arbeitsstelle
aufzusuchen, kann demzufolge das Jobticket trotz des 9-Euro-Nachfolgetickets
attraktiv sein, so Herr Hippe.