Eingangs informiert Herr Hippe, dass das Land Sachsen-Anhalt vor geraumer Zeit einen Förderwettbewerb im Bereich des Personennahverkehrs aufgerufen hat. Hintergründig geht es darum, mit dieser Förderung im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens mehr Menschen für die Benutzung öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern bzw. dafür zu werben.

 

Es sind zwei Kategorien möglich sich zu bewerben, zum einen der ländliche Raum, zu dem auch der Landkreis gehört und zum anderen die Großstädte. Der Bereich „ländlicher Raum“ erstreckt sich auch über den Bereich des Landkreises Wittenberg.

 

Das Verkehrsunternehmen Vetter und auch das Dessauer Verkehrsunternehmen haben sich an den Landkreis Anhalt Bitterfeld gewandt und Interesse gezeigt, an diesem Wettbewerb unter Einbindung der Aufgabenträger der zwei Landkreise und der Stadt Dessau-Roßlau teilzunehmen.

 

Insofern ist eine Projektskizze entstanden, die hintergründig ein Ziel hat, nämlich über ein Jobticket nicht nur Berufstätige, sondern auch Unternehmen anzusprechen, ihren Beschäftigten ein günstiges Ticket zur Verfügung zu stellen, welches dann später teils vom Unternehmen und teils vom Arbeitnehmer getragen wird, aber dennoch über die Förderung eine günstige Einstiegsvariante ist.

 

Ob dieses Jobticket, das Programm nennt sich 365-Tage-Ticket, am Ende Erfolg haben und der öffentliche Personennahverkehr für Berufstätige dann ein Stück weit attraktiver werden wird, wird die Zukunft zeigen, so Herr Hippe.

 

Herr Northoff bezieht sich auf die Überlegungen des Bundes bezüglich einer Nachfolge des

9-Euro-Tickets und hinterfragt, wie dieses mit dem vorgenannten Jobticket zusammenpassen würde.

 

Herr Hippe erklärt, dass dies eine sehr schwierige Frage sei, da ihm auch nur die vorhandenen Überlegungen bekannt sind. Zu diesem Wettbewerb wurde schon vor der Diskussion der Weiterführung des 9-Euro-Tickets aufgerufen. Inwieweit der Bund und die Länder eine Verständigung finden, eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket bundesweit zu entwickeln, kann er momentan nicht sagen, aber aus seiner Sicht wäre dies begrüßenswert. Eine klare Entscheidung gibt es noch nicht.

 

Herr Northoff meint, dass dadurch jedoch die Überlegungen hinsichtlich eines

9-Euro-Nachfolgetickets hinfällig werden könnten und fragt nach, ob er das falsch sieht.

 

Herr Hippe sagt dazu aus, dass es erst einmal darum geht: a) welchen Preis hat das

9-Euro-Nachfolgeticket und b) was wird ein Jobticket kosten ?

Im Endeffekt hängt das von der Attraktivität des Produktes ab.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, was ein eventuelles 9-Euro-Nachfolgeprodukt oder das Jobticket kosten wird, ob eine der beiden Varianten überhaupt zum Tragen kommt und/oder wenn es tatsächlich zu einer Förderung kommt, ob das Jobticket für den Arbeitnehmer am Ende günstiger ist als die Regiocard.

 

Die entsprechenden und gewünschten Verbindungen vorausgesetzt, um seine tägliche Arbeitsstelle aufzusuchen, kann demzufolge das Jobticket trotz des 9-Euro-Nachfolgetickets attraktiv sein, so Herr Hippe.