Herr Urban übergibt das Wort an Herrn Grimm.

 

Das Budget für den Fachbereich Kinder, Jugend und Familie liegt allen Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses vor. Allgemein gibt es in den meisten Bereichen eine Erhöhung der Aufwendungen. 

 

Frau Mädchen findet, dass sich in dem Haushalt die Schwierigkeiten in der Kinder- und Jugendarbeit abzeichnen. Sie möchte gern wissen warum in der Jugendgerichtshilfe die Aufwendungen gestiegen sind.

Auf Grund der gestiegenen Fälle musste eine zusätzliche Stelle geschaffen werden.

 

 

Im Folgenden sind die Fragen aufgelistet zu jeder einzelnen Produktgruppe:

 

 

-       Unterhaltsvorschussleistungen

Die Düsseldorfer Tabelle wurde zum Jahresanfang angepasst, demzufolge erhöhen sich die Ausgaben.

 

Herr Urban fragt, ob offene Forderungen verkauft werden können?

Diese Möglichkeit gibt es. Die Inkassounternehmen sind sehr erfolgreich, allerdings nach Prüfung der vorliegenden Angebote hat sich herausgestellt, dass die Kosten für den Landkreis höher sind als die Einnahmen und somit wird diese Variante im Landkreis nicht umgesetzt. 

Frau Niczko fragt, wie der Ertrag für die Rückzahlungen berechnet wird.                                    Es gibt eine Rückholquote, welche pro Landkreis berechnet wird. Anhand der geplanten Aufwendungen wird mit der Rückholquote der Betrag errechnet. Es handelt sich hier ebenfalls um geplante Rückzahlungen.

 

Frau Mädchen hat eine Frage zu den Einzelwertberichtigungen.                                              Dazu kann keine abschließende Auskunft geben werden, da diese Buchungen von der Kämmerei durchgeführt werden. Hier muss eine Klärung durch die Kämmerei erfolgen.

 

 

-       Betreuungsbehörde

Durch die Änderung und Modernisierung des Betreuungsrechtes (Vormundschafts- und Betreuungsrechtsreform) haben sich die Aufgaben erhöht. Um diese Aufgaben umzusetzen sind unter anderem mehr Personal, mehr Dienstreisen und mehr Bürofläche notwendig. 

 

 

-       Förderungen von Kindern in Tageseinrichtungen und Tagespflege

Die Erhöhung der Aufwendungen entsteht im Wesentlichen durch die steigenden Fallzahlen. Es werden für mehr Kinder die Elternbeiträge übernommen als im Vorjahr. 

 

Frau Mädchen fragt, woher die „Erstattung der Einnahmeverluste für Beitragsausfälle nicht erhobener Beiträge“ kommt.

Es handelt sich um die Geschwisterermäßigung aus dem Vorjahr. Hier wurde ein anderes Buchungsverfahren angewendet.

 

Frau Mädchen möchte wissen, warum sich der Zuschuss zur „Förderung von Investitionen in Kindereinrichtungen aus Bundesmitteln für kommunale Träger“ verringert hat?

Das Bundesprogramm geht über mehrere Jahre und die Mittel werden unterschiedlich abgefordert.

 

Frau Niczko fragt, was das Produkt „Zuschüsse für übrige Bereiche“ beinhaltet?

Es beinhaltet Investitionen, KiFöG-Zuweisungen und so weiter für freie Träger.

 

Herr Grimm berichtet, dass die Tagespflegeeinrichtungen im Landkreis die neu erarbeitete Richtlinie nicht akzeptieren und klagen.

 

 

-       Jugendarbeit

Die vorhandenen finanziellen Mittel werden aufgeteilt auf freie und auf kommunale Träger.

 

 

-       Jugendsozialarbeit

Der Landkreis finanziert die durch ESF+ geförderte Schulsozialarbeit mit 40 v.H. - Kosten der regionalen Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern“ und 20 v.H. - Kosten der Projekte der Schulsozialarbeit.

 

 

-       Sonstige Leistungen der Kinder, Jugend- und Familienhilfe

„Unterbringungs- und Betreuungsaufwendungen in Einrichtungen und anderen betreuten Wohnformen gemäß § 19 SGB VIII“

Die Aufwendungen erhöhen sich, da die Änderung im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz Auswirkungen auf die Form der Betreuung und Unterbringung hat. 

 

 

-       Hilfe zur Erziehung

Die „Aufwendungen für Leistungen der sozialpädagogischen Familienhilfe gemäß § 31 SGB VIII“ wurden erhöht. Eine Erhöhung war notwendig, da ein starker Anstieg der Fallzahlen erfolgte und die Personalkosten generell angestiegen sind. Es ist schwer in diesem Bereich die Qualität der Arbeit zu bringen, welche sich der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie selbst als Qualitätsstandard vorgibt. Personal fehlt in diesem Bereich.

 

Frau Niczko fragt nach den aktuellen Fallzahlen.

Die Fallzahlen sind im Jugendhilfebericht hinterlegt, der noch in diesem Quartal im Jugendhilfeausschuss besprochen wird.

 

„Unterbringungs- und Betreuungskosten bei Erziehung in einer Tagesgruppe gemäß § 32 SGB VIII“

Die Erhöhung der Aufwendungen resultiert aus der Erhöhung der Lohnkosten, einschließlich Einmalzahlungen und der Erhöhung der Betriebskosten. Die Aufwendungen wurden auf der Grundlage von ca. 300 Heimkinder und 220 Pflegekinder im Landkreis berechnet.    

 

„Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher“

Es gibt ausschließlich einen Träger im Landkreis, welcher UMA´s (unbegleitete Minderjährige Ausländer) aufnimmt. In der KW 2/2024 gab es 74 UMA´s im Landkreis. Das Land ist kostenerstattungspflichtig. Aufgrund von Personalmangel konnten die Rückerstattungsanträge im letzten Jahr nicht bearbeitet werden. Aktuelle bearbeiten ein Auszubildender und eine Angestellte mit Stundenerhöhung die Erstattungsanträge. Die Abrechnung zur Kostenerstattung ist sehr detailliert, mit Anwesenheitsnachweis und so weiter. Dadurch entsteht ein hoher Verwaltungsaufwand. Der Rückstand aus dem 2022 und 2023 ist fast vollständig aufgearbeitet. Es gibt immer wieder Probleme, dass die Jugendlichen nach kurzer Zeit verschwinden bzw. dass keine Papiere vorliegen. Eine Unterdeckung entsteht durch die zeitliche Verschiebung der Zahlungen.

 

Weitere Produkte wurden nicht besprochen. 

 

Herr Urban schließt den Tagesordnungspunkt.