Herr Mormann übergab das Wort an Frau Witt, Geschäftsführerin des Regionalen Tourismusverbandes Welterbe Region Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V.

 

2010 fusionierten die beiden regionalen Tourismusverbände Wittenberg und Anhalt. Somit umfasst der Verein jetzt ein Gebiet, welches sich im Westen bis nach Bernburg und Zerbst erstreckt und im Osten bis zu den östlichen Teilen des Landkreises Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld.

Der Verband Welterbe Region hat im Gegensatz zu anderen Tourismusverbänden nicht nur ein starkes Tourismus-Thema, sondern mehrere. In Anhalt ist es das Thema „Ideenreich und bärenstark“. In der Mitte des Verbandsgebietes befinden sich die Welterbe-Stätten Luther, Bauhaus und Gartenreich mit dem UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe. Ein weiteres Thema ist „Aktiv durch die Region“. Durch die vorhandenen Rad- und Wanderwege kann man sich die Region gut erschließen. Im südöstlichen Teil ist es das Thema „Kohle, Dampf, Licht, Seen“. Im Mittelpunkt steht dort die Strukturveränderung vom Braunkohleabbau und Chemiegebiet in Erholungslandschaften.

Das Thema „Luther 2017“ wird auf das gesamte Verbandsgebiet ausstrahlen. Das Ziel des Verbandes ist ein gemeinsames Außenmarketing für die gesamte Region zu allen Themen des Verbandes und dadurch die Gewinnung von Gästen und Stärkung der Tourismuswirtschaft. Weitere Informationen sind in der Anlage 2 der Niederschrift beigefügt.

 

Herr Mormann erkundigte sich, ob bei den angegebenen Mitgliedszahlen von 95 der Landkreis als 1 Mitglied gezählt wird. Das bestätigte Frau Witt.

 

Frau Kunze wollte wissen, worin sich die Mitgliedschaften des Landkreises und der einzelnen Kommune unterscheiden, ob jeweils beide Mitgliedsbeiträge zahlten. Frau Witt erwiderte darauf, dass dies sowohl im Landkreis Anhalt-Bitterfeld als auch in Wittenberg so wäre. Ist die Kommune selbst Mitglied im Tourismusverband, so besteht eine ganz andere Möglichkeit sich am Marketing zu beteiligen, als wenn nur der Landkreis Mitglied ist.

 

Herr Mormann fragte nach, ob es richtig wäre, dass für die Einwohner des Landkreises Anhalt-Bitterfeld 3 mal so viele Mitgliedsbeiträge für den Verband zufließen wie von der Stadt Dessau? Wäre es dann nicht angemessen, dass der Landkreis stärker im Marketing berücksichtigt werden müsste. Des Weiteren fragte er nach, warum Bach nicht als Oberthema im Marketing auftaucht. Dies würde im weiteren Vortrag geschehen, ergänzte Frau Witt.

 

Zum Thema Luther 2017 führte Frau Witt aus, dass es die Aufgabe des Verbandes ist, das Thema in die Region zu tragen, die eigentliche Vorbereitung dafür jedoch anderen Gremien obliegt.

 

Herr Rudolf bemerkte dazu, dass Zerbst ja auch von den Vermarktungsanteilen Luther 2017 profitieren würde und bat um Unterstützung bei der Neubeschilderung des Lutherweges in Garitz. Dem stimmte Frau Witt zu.

 

Frau Nutzeblum berichtete über die Erarbeitung eines Tourismuskonzeptes Anhalt, unter Leitung von Frau Witt. Ziel ist es, das Marketing zu intensivieren und in das Gesamtmarketing einzubringen. Aus den bisherigen Gesprächen haben sich 5 Schwerpunktthemen herauskristallisiert.

1.  „ANHALT – ein lebendiges Kulturland u. Heimat großer Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Wissenschaften“.

2.  „ANHALT – die Genussregion“ hier besonders regionale Produkte anbieten.

3.  „ANHALT- Aktiv und Gesund“

4.  Social-Media-Kampagne Anhalt

5.  Thema Anhalt International – Bach u.a. international bekannte Persönlichkeiten

 

Unter dem Thema „Kohle, Dampf, Licht, Seen“ werden die Industriekulturen, Bergbaufolgelandschaften und Bergbaufolgeseen vermarktet, u.a. durch Broschüren, einer Internetseite oder die Durchführung eines Radaktionstages. Im Arbeitskreis Goitzsche wird sich um einen einheitlichen Marketingpool bemüht und aktuelle Projekte, wie die Erstellung einer neuen Freizeitkarte für die Goitzsche und die Umgebung werden unterstützt.

 

Ein weiteres Thema ist der Wassertourismus und Naturräume, wobei hier auf die verschiedenen Seen, die Elbe, die Naturparks Fläming und Dübener Heide eingegangen wurde. Aus diesem Themengebiet sind viele Aktivitäten in der Broschüre „Aktiv“ vertreten. Im Verbandsgebiet sind 7 territoriale Radwege vorhanden. Zusammen mit den regionalen Radwegen wird ein gutes Netz an Radwegen erzeugt, die im Gesamtmarketing eingebunden sind. Beim Europaradweg wurden auf der Internetseite Themen neu aufgearbeitet. Unter dem Titel „story telling“ wurden Geschichten eingestellt, die so noch nicht bekannt waren. Beim Elberadweg werden die Koordinierungsstellen bei verschiedenen Projekten unterstützt. So gibt es jetzt einen überdimensionalen Fotorahmen in Aken. Weiterhin organisiert der Verband auch den Elberadeltag, der jährlich stattfindet. Alle anderen Radwege werden ebenfalls in der Aktiv-Broschüre beworben.

 

Herr Mormann wies nochmals darauf hin, dass nicht einmal Bach oder Homöopathie als Oberthema im Marketing des Tourismusverbandes aufgeführt sei und fragte nach, wer die Tourismus-Themen autorisiert hätte. Dazu antwortete Frau Witt, dass die Mitglieder und Kommunen aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und aus Anhalt insgesamt diese Schwerpunkte gesetzt und autorisiert hätten. Sie wies darauf hin, dass der Vortrag nur einen Teil des gesamten Konzeptes darstellen würde und dass sie das vollständige Tourismuskonzept mit Nennung der wichtigsten Persönlichkeiten und Themen Anhalts dem Ausschuss zukommen lassen wird. Vorgenanntes Konzept ist der Niederschrift als Anlage 3 beigefügt.

 

Herr Hippe erläuterte den Standpunkt des Landkreises im Tourismusverband. In Bezug auf die Städte, die selbst Mitglied im Verband sind, gibt es eine Absprache, dass sich der Landkreis dort etwas zurückhält, damit sich die Städte mit Ihren Inhalten selbst einbringen können. Der Landkreis sieht sich vor allem für Netzwerkprojekte verantwortlich, die den gesamten Landkreis betreffen und vertritt die kommunalen Bereiche, die das Umland darstellen, wie das Osternienburger Land. In Absprache mit Herrn Schuster, Geschäftsführer der Köthen Kultur und Marketing GmbH hätte sich Herr Hippe dafür eingesetzt, dass das Thema Anhalt mehr zur Sprache kommen sollte. Frau Witt erklärte dazu, dass sich die KKM in die Verbandsarbeit selten einbringt und somit auch nicht von den Vorteilen, z.B. den kostenlosen Messeteilnahmen für Mitglieder, profitieren kann. Die Diskussion des Anhalt-Konzeptes wurde auch mit den Kollegen der Stadt Köthen durchgeführt, die die vorliegende Form mit bestätigt haben.

 

Im Zuge der Diskussion erkundigte sich Herr Mormann nach den Anhalt 800 Broschüren und dass man doch darauf hätte aufbauen können. Frau Witt erwiderte, dass die 4 Broschüren zu Anhalt 800 damals vom Tourismusverband finanziert wurden, inzwischen ist die zweite Aktualisierung dieser Broschüren beim Verband erschienen, die neueste Anhalt-Broschüre des Verbandes wird nachgereicht. Diese Broschüre ist der Niederschrift als Anlage 4 beigefügt.

 

Frau Hinze erkundigte sich, wie sich die Kommunen, speziell Aken in die Arbeit des Verbandes einbringen könnten, ob die Kommune selbst Mitglied sein müsse oder nur der Landkreis. Frau Witt führte dazu aus, das Aken von dem Marketing profitieren könne, ohne selbst Mitglied zu sein. Herr Hippe ergänzte dazu, dass er von Seiten der SALEG erfahren hat, das Aken ein touristisches Konzept erarbeiten will und er Unterstützung vom Landkreis zugesichert hätte.