Herr Hippe begann seine Berichterstattung mit den Aktivitäten zur Vorbereitung zum 500jährigen Reformationsjubiläum. Seit 2013 wurden erste Überlegungen zum Lutherjubiläum getroffen. In der Arbeitsgruppe Marketing und Tourismus wurde überlegt, die Gründung einer Arbeitsgruppe bzw. Plattform zum Lutherthema auf den Weg zu bringen. Zu diesem Anlass wurde ein Informationsblatt an die Touristiker und Kommunen verteilt, in dem verschiedene Eckpunkte aufgeführt waren, die auch heute noch Thema sind, wie die Weltausstellung Reformation, der Europäische Stationenweg, Kirchentag usw. Weiter wurde geschaut, was der Landkreis Anhalt-Bitterfeld für Potential hat und man kam auf den Lutherweg, der durch den Landkreis führt, auf die Region Brehna mit einer Ausstellung zu Katharina von Bora, die dort weilte und auf viele weitere Berührungspunkte in Zerbst. 2014 wurde sich zusammen mit den Kommunen dazu verständigt und beschlossen, dass die Kommunen direkt mit dem Regionalverband zusammenarbeiten sollen.

Aktuell werden regelmäßig Flyer aktualisiert, die über die Veranstaltungen für das Jahr 2017 informieren. Allerdings ist der Landkreis in dieser Broschüre noch nicht so stark vertreten. Im Moment werden Gespräche mit Brehna, Aken und Reppichau geführt. 

Die Zusammenarbeit über den Regionalverband mit der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH wurde jetzt konkret durch den Vorschlag des Landes, in der Lutherstadt Wittenberg ein Ladenlokal als Präsentation des Landes Sachsen- Anhalt und seiner Potentiale zu etablieren. Dabei kann sich auch der Landkreis Anhalt-Bitterfeld einbringen.  

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Radtourismus. Durch den Elberadweg und durch die Veranstaltungen im Rahmen des Lutherjubiläums werden hier neue Besucherzahlen erhofft.

Sorge bereitet der Lutherweg. Als Pilgerweg wurde er vom Landeswanderverband in Abstimmung mit der Landeskirche etabliert, jedoch ohne sich über seine weitere Unterhaltung Gedanken zu machen. Zusammen mit dem Regionalverband soll eine Bestandsaufnahme erfolgen, was repariert oder ersetzt werden muss. Eine Unterstützung vom Land ist signalisiert worden.

Herr Mormann fragte nach, weshalb in dem Flyer zur Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2017 der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg keine einzige Veranstaltung in Köthen zu finden ist. Herr Hippe erklärte, dass er nicht für die Stadt sprechen könnte. Er betonte aber, dass alle Kommunen dazu angefragt wurden. Im Moment wird eine Neuauflage dieses Flyers vorbereitet, in der sich wiederum alle Gemeinden einbringen können.

Herr Döring betonte noch einmal, dass es schade wäre, wenn der Lutherweg nicht so instand gesetzt werden kann, wie es nötig wäre. Herr Hippe ergänzte dazu, dass der Lutherweg keine Fördermittelpriorität beim Land hätte, da er ein Pilgerweg und kein Radweg ist. Vom Land wird Unterstützung nur in Form der Beschilderung gewährt, jedoch müssen diese in Eigenarbeit vor Ort aufgestellt werden. Eine Maßnahme hierzu werde er nicht bekommen.

Herr Mormann übergab das Wort an Herrn Schuster, Geschäftsführer der Köthener Kultur und Marketing GmbH. In Köthen gibt es zu Luther nur wenige direkte Bezugspunkte, die im Marketing eine Rolle spielen. Da ist das Cranach-Gemälde in der Kirche St. Agnus, welches zurzeit nach Wittenberg ausgeliehen ist. Der Lutherweg dagegen hat kaum eine Bedeutung für den Tourismus in Köthen. Der südlichere Teil, der über Brehna in Richtung Halle, Mansfeld geht, ist der weitaus attraktivere Teil, als der aus Richtung Dessau kommend nach Wohlsdorf und weiter in Richtung Bernburg. Ein weiterer direkter Bezugspunkt wäre Fürst Wolfgang. Da ist es erstmalig gelungen, den Prunkharnisch von Fürst Wolfgang wieder nach Köthen zu holen. Dieser muss aber 2017 wieder nach Dresden zurückgegeben werden.

Somit blieben noch die indirekten Bezugspunkte zu Luther. Allen voran Bach, der die meisten Luthertexte vertont hat, mit dem Schloss Köthen, mit der Kirche St. Agnus und das Bach Haus mit dem Bachdenkmal.

Seit 2011 arbeitet die KKM sehr eng mit der Evangelischen Landeskirche zusammen und ist für 2017 Exklusivpartner für touristische Reisen am Rande des Evangelischen Kirchentages. Es wird vom 25. -27. Mai 2017 eine Veranstaltung „Kirchentag auf dem Weg“ stattfinden in Vorbereitung auf den Festgottesdienst in Wittenberg. Da ist die KKM ebenfalls Kooperationspartner. Eine Woche vorher tagt in Leipzig der homöopathische Weltärztekongress, mit Köthen als Korrespondenzstandort. Ebenso ist die KKM Kooperationspartner für die Reisemission Leipzig, der größte christliche Reiseveranstalter im Osten Deutschlands, der 2017 Reisende auf den Spuren von Luther und Bach nach Köthen bringen will.

2017 steht dann auch das 300-jährige Jubiläum Bach in Köthen an. Bis dahin soll der Spiegelsaal fertig restauriert und die Idee des geplanten Bach-Abel-Zentrums visualisiert sein. Ein weiteres wichtiges Jubiläum ist 400 Jahre Fruchtbringende Gesellschaft als älteste deutsche Sprachgesellschaft, die Gäste aus ganz Deutschland anziehen wird. Ebenfalls 2017 jährt sich der 160. Todestag von Johann-Friedrich Naumann, dem Begründer des Naumann Museums, seit Mitte 2015 nationales Kulturerbe. Dazu sind mehrere größere Veranstaltungen aus dem Bereich der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft e.V. geplant.

Herr Mormann fragte, weshalb in der Veranstaltungsbroschüre der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg Köthen nicht vorkommt. Herr Schuster konnte sich das nicht erklären. Er mutmaßte, dass hier ein technisches Problem der Schnittstellen der verschiedenen Veranstaltungskalender vorliegen könnte.

Herr Mormann erkundigte sich nach den Gründen des Ausbleibens des Vertreters der Stadt. Dazu erklärte Herr Schuster, dass Herr Frolow, stellvertretender Oberbürgermeister Köthen, nach seinem Kenntnisstand die Einladung erst vor zwei Wochen erhalten hätte. Frau Mylius informierte ihrerseits, dass schon im August ein Schreiben an die Stadt gesandt worden wäre. Weiter wollte Herr Mormann wissen, wie die Zusammenarbeit Stadt und WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg aussieht. Dazu berichtete Herr Schuster, dass die Stadt Mitglied im Regionalverband ist. Vom Oberbürgermeister habe die KKM die Vollmacht bekommen, die Stadt dort zu vertreten. Den für Köthen vorgesehenen Sitz im Vorstand hat bisher Herr Schulte Varendorf über die Mitgliedschaft des Hotels „Anhalt“ und in Absprache mit dem ehemaligen OB von Köthen wahrgenommen. Herr Schulte Varendorf hat nach Aussage der Geschäftsführerin des Regionalverbandes im Frühjahr 2015 seinen Vorstandsposten aufgegeben. Wer jetzt diesen Sitz übernommen hat, konnte Herr Schuster nicht sagen.