Frau Treffkorn teilte mit, dass der 1. Entwurf des Schulentwicklungsplanes des Landkreises Anhalt-Bitterfeld für den Planungszeitraum 2016/2017 bis 2020/2021 – Teil II – Berufsbildende Schulen Anhalt-Bitterfeld  den Mitgliedern in der letzten Sitzung zur Beratung vorlag und dieser auch an das LSchA zugesandt worden ist.

 

Der in der heutigen Sitzung vorliegende Schulentwicklungsplan beinhaltet im Wesentlichen die Umsetzung der Anregungen/Feststellungen aus dem Anhörungsverfahren beim LSchA am 02.09.2015.

Im Anhörungsverfahren wurde mitgeteilt, dass eine neue Verordnung über berufsbildende Schulen vom 10.07.2015, welche am 01.08.2015 in Kraft getreten ist, vorliegt.

 

Demzufolge erhielt der Landkreis neue Vordrucke – Anlage 6 (neu: Anlage 3a) – SEPl Darstellung geplanter Bildungsgänge im Planungszeitraum, Schulform: Berufsschule und die Anlage 5 (neu: Anlage 3b) – SEPl Darstellung geplanter Bildungsgänge im Planungszeitraum, Schulform: Vollzeit-Schulformen nach BbS-VO.

 

Im Wesentlichen beruht die Änderung bei den Vollzeit-Schulformen darauf, dass demnach Auszubildende letztmalig zum Schuljahr 2015/2016 in

–        das Berufsgrundbildungsjahr,

–        die einjährige Berufsfachschule, die den Hauptschulabschluss ermöglicht, in den Fachrichtungen Hauswirtschaft und Gastronomie, und in

–        die einjährige Berufsfachschule, die den Realabschluss voraussetzt, in der Fachrichtung Sozialpflege,

 aufgenommen werden.

 

Bei den Teilzeitschulformen (Berufsschule) wurden mitunter Aktualisierungen bei der Spezialisierung oder bei den Berufsbezeichnungen vorgenommen.

Aufgrund dessen mussten die Anlagen 5 und 6 komplett neu überarbeitet werden.

 

Hinsichtlich der Sicherung der Bestandsfähigkeit der BbS Anhalt-Bitterfeld wurde auf der Grundlage der Schülerzahlen festgestellt, dass die BbS die Mindestschülerzahl gemäß der SEPl-VO 2014 nach § 4 Abs. 10 in der derzeit geltenden Fassung erfüllt.

 

Einige Ergänzungen waren bei den Teilzeitbildungsgängen, speziell bei den regionalen und überregionalen Fachklassen, vorzunehmen.

 

Insbesondere wies Frau Treffkorn u. a. auf den Bildungsgang (BG) „Koch/Köchin“ hin – hier gab es zum 24.06.2015 eine Erlassänderung beginnend ab dem SJ 2015/2016.

Danach hat die BbS Dessau-Roßlau für den BG den Status der Regionalfachklasse mit den Einzugsbereichen Dessau-Roßlau, Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg erhalten.

Separate Fachklassen dürfen ab dem 2. Ausbildungsjahr an den BbS Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld nur gebildet werden, wenn die erforderliche Klassenstärke erreicht wird [10 Schüler(innen)].

Im Ausbildungsjahr 2015/2016 war eine separate Klassenbildung an den BbS Anhalt-Bitterfeld nicht mehr möglich, daher mussten bisher 5 Auszubildende an Dessau-Roßlau abgegeben werden.

Der LK Anhalt-Bitterfeld hatte bzgl. der Erlassänderung Einwände gegenüber dem MK erhoben. Mit Schreiben vom 09.09.2015 hat das MK mit Bezugnahme auf die Schülerzahlentwicklung diese Einwände zurückgewiesen.

 

Bei den „Konstruktions- und Zerspanungsmechanikern“ konnte der LK Anhalt-Bitterfeld anhand der Schülerzahlen nachweisen, dass die BbS Anhalt-Bitterfeld eigenständig separate Fachklassen bilden könnte und auch die sächlichen und personellen Voraussetzungen vorliegen. Bisher war es so, dass die Schüler(innen) an der BbS Anhalt-Bitterfeld nur in einer Mischklasse (1. Ausbildungsjahr) beschult wurden und ab dem 2. Ausbildungsjahr mussten die Schüler nach Dessau-Roßlau.

Hier wurde zu diesem Anhörungstermin mitgeteilt, dass eine Entscheidung erst nach Vorlage des durch den Kreistag des LK Anhalt-Bitterfeld festgestellten Schulentwicklungsplanes für die Berufsbildenden Schulen erfolgen wird, da die Entscheidung Auswirkungen auf den Erlass des LSA zu den regionalen und überregionalen Fachklassen an den berufsbildenden Schulen hat.

 

Zur zweijährigen BFS Technik SP Metall- und Holztechnik/Farbtechnik und Raumgestaltung teilte Frau Treffkorn mit, dass dieser BG an der BbS Köthen als Pilotprojekt begonnen hatte und nunmehr eine Genehmigung vorliegt.

 

Des Weiteren beabsichtigte der LK Anhalt-Bitterfeld die FS Kraftfahrzeugtechnik, die als Teilzeitform existierte, in eine Vollzeitform umzuwandeln. Hier hatte der Landkreis vom LSchA die Auflage erhalten, die Schülerzahlen nochmals zu überprüfen. Nach Überprüfung der Schülerzahlen wurde die Umwandlungsabsicht zurückgezogen.

 

Da eine letztmalige Schüleraufnahme für den BG Servicefahrer im SJ 2012/2013 erfolgte, wird dieser Bildungsgang zukünftig wegfallen. Gleiches trifft für die FS Kraftfahrzeugtechnik (Teilzeitform) zu – hier ist die Genehmigung schon erloschen.

 

Weiter informierte Frau Treffkorn darüber, dass der Salzlandkreis bis zu seinem Austritt aus dem Regionalverbund Anhalt für berufliche Bildung am 13.02.2013 im Rahmen der damals beschlossenen Vereinbarung, insbesondere aus dem ehem. Altkreis Bernburg,  Auszubildende an die BbS Anhalt-Bitterfeld, Standort Köthen, entsandt hat. Auch nach dem Austritt erfolgte eine Beschulung von Auszubildenden aus dem Salzlandkreis an den BbS Anhalt-Bitterfeld. Im Rahmen der Anhörung wurde der LK Anhalt-Bitterfeld gebeten, sich zu dieser Thematik mit dem Salzlandkreis zu verständigen.

Mit Schreiben vom 17.09. 2015 teilte der Salzlandkreis hierzu mit, dass er weiterhin, im Rahmen von Einzelfallentscheidungen und entsprechend dem Wunsch der Auszubildenden nach wohnortnaher Beschulung und sofern der Bildungsgang an den landkreiseigenen BbS nicht vorgehalten wird, Auszubildende an die BbS Anhalt-Bitterfeld senden wird.

 

Eine weitere Thematik war die Unterbringung der Schüler(innen) im Jugendwohnheim – hier gab es seitens des LSchA keine Beanstandungen.

Die Unterbringungsmöglichkeiten und die Gesamtkapazitäten wurden als ausreichend ausgewiesen.

 

Zur  Anlage 5a - Praktikumsbetriebe einschließlich der Träger- hat Herr Wolkenhaar festgestellt, dass die Praktikumsplätze nicht immer mit dem Ausbildungsberuf übereinstimmen. Dies sei der Verwaltung und den Mitgliedere des Ausschusses bekannt.  Er ist der Meinung, dass man hier sehr konkret darauf hinwirken sollte, dass beides übereinstimmt.

 

Hierzu teilte Frau Treffkorn mit, dass die Angaben, die hierzu von den BbS Anhalt-Bitterfeld gemacht worden sind, in die Anlage 5a übernommen wurden. Es handelt sich hierbei um die Praktikumsplätze des laufenden Schuljahres 2014/2015. Die Praktikumsplätze sind ständigen Änderungen entsprechend dem Ausbildungsverhalten der Schüler(innen) unterworfen.

 

Nach entsprechender Diskussion und Erörterungen innerhalb des Gremiums stellte Herr König den Beschlussvorschlag wie folgt zur Abstimmung:

 

Beschlussvorschlag:

Der Bildungs- und Sportausschuss empfiehlt dem Kreistag, den in der Anlage beigefügten Schulentwicklungsplan des Landkreises Anhalt-Bitterfeld für den Planungszeitraum 2016/2017 bis 2020/2021 – Teil II – für den Bereich der berufsbildenden Schulen des Landkreises Anhalt-Bitterfeld  mit seinen Bestandteile

- Allgemeiner –Teil (Pkt. 1 – 9),

- Anlagen 1 – 9,

 zu beschließen.

 

Der Beschlussempfehlung stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Sport mit

6 Ja-Stimmen einstimmig zu.