Sitzung: 09.06.2016 Kreistag
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Nein: 10, Enthaltungen: 7
Vorlage: BV/0359/2016
Der Kreistag
beschließt die in der Anlage I beigefügte 4.
Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für die allgemeinbildenden
Schulen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld für den Planungszeitraum 2014/2015 bis
2018/2019.
Frau Reinbothe stellte fest, dass sie in der Sitzung am
03.12.2015 schon bei der 3. Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes darauf
hingewiesen hat, dass die Formulierung, dass die Grundschule Edderitz mit der
Grundschule Görzig fusionieren wird, unter dem Gesichtspunkt zustande gekommen
ist, wenn man die Schülerzahlen in diesem Schuljahr nicht mehr halten kann. Es
wurde aber eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass der Stadtrat alles unternehmen
wird, um die 5 Grundschulen, die man hat, zu erhalten. Am 30.03.2016 wurde im
Stadtrat erneut ein Beschluss gefasst, der das, was man möchte, klar macht. In
der Vorlage wurde es auch richtig formuliert, dass die Fusion der beiden
Grundschulen erst einmal ausgesetzt wird. Die Schulentwicklungsplanung wird ja
dann wieder ab 2019 weiter fortgeschrieben werden müssen. Jetzt gibt es aber
eine Formulierung zur Stadt Südliches Anhalt auf Seite 139, die nicht von der
Beschlussfassung des Stadtrates kommt.
Sie beantragte
folgende Formulierung zu streichen:
„Zum Schuljahr
2019/2020 erfolgt voraussichtlich eine Fusion mit der GS Görzig am Standort
Görzig“.
Herr Seydewitz erklärte, dass die Fraktion der AfD gegen
diesen Antrag stimmen wird. Das Landesschulamt gibt Kennzahlen vor, die dann
als Landkreis durchzusetzen sind. Aber, man sollte bedenken, dass jede
Schließung einer Grundschule eine Schließung zu viel ist. Das schadet unserer
Bildungslandschaft massiv, dass es unseren Orten und Gemeinden schadet.
Deswegen sollte man
für die Zukunft auch einmal ein Zeichen setzen. Des Weiteren müssen wir auch
daran denken, was wir unseren Kindern eigentlich zumuten. Wir muten unseren
Kindern zu, dass sie aus ihrem Umfeld gerissen werden, dass sie zeitlich viel
mehr Aufwand haben, sie müssen zeitiger aufstehen, haben einen längeren
Schulweg. Das bedeutet wiederum, dass das Lernverhalten der Kinder massiv
beschädigt bzw. beeinflusst wird. Das wirkt sich auch darauf aus, dass unsere
Bildungslandschaft und das Bildungssystem weiter geschwächt werden.
Herr Wolkenhaar stellte fest, wie man am
Abstimmungsergebnis im Bildungs- und Sportausschuss sehen kann, hatte man
teilweise auch ein paar Bauchschmerzen. Die Frage an die Verwaltung war
gewesen, ob für die Probleme, die man gesehen hat, die betreffenden Punkte zur
Einzelabstimmung gestellt werden könnte. Hier ging es speziell um den Bereich
Schließung der Grundschule Kleinpaschleben. Sollte jetzt eine komplette
Beschlussfassung erfolgen, so kann er dem nicht folgen. Er ist der Meinung,
dass schon genug Grundschulen geschlossen wurden. Das Land muss sich Gedanken
machen, wie man die Grundschulen in den ländlichen Bereichen weiter erhalten
kann. Wenn die Grundschulen weg sind, so werden dann später auch die Einwohner
fehlen. Im Land soll ja auch noch einmal über diese Problematik diskutiert
werden. Er betonte noch einmal, dass er für eine Schließung der Grundschule in
Kleinpaschleben ist. Sollte dieses Problem aus der Vorlage genommen werden, so
könnte er der Vorlage zustimmen.
Herr Roi bezog sich auf die Ausführungen von Herrn Wolkenhaar und hoffte, das
was Herr Wolkenhaar gesagt hat, war Wahlkampf. Nur mit solchen Positionen, die aus
der größten Fraktion kommen, können wir im Land auch einen Politikwechsel
herbeiführen. Er unterstützt voll und ganz, was Herr Wolkenhaar gesagt hat.
Wenn er das so gesagt hätte, dann hätte er vom Landrat folgende Antwort
bekommen „Herr Roi, der Beschluss ist aber im Gemeinderat Südliches Anhalt
gefasst worden, da können wir gar nichts machen“. Das hätte er gesagt und hätte
völlig Recht. Nichtsdestotrotz muss man nicht alles akzeptieren und es ist
schade, dass die Mehrheiten so waren. Als die Grundschulen in Pouch und Gölzau
geschlossen wurden, hatte er bereits nach den Auswirkungen auf den
Schülertransfer nachgefragt. Die Schüler müssen dann länger durch die Gegend
fahren und transportieren, weil die Wege länger sind. Das ist natürlich nicht
nur eine zeitliche Komponente, die für die Schüler zum Nachteil ist, sondern
das hat auch finanzielle Auswirkungen. Wie sind denn die finanziellen
Auswirkungen durch die Änderungen des Schulentwicklungsplanes? Kann man die
irgendwo einmal beziffern, was den Transport der Schüler betrifft? Damals wurde
bei der Schließung von Gölzau gesagt, dass 68 T€ Mehrausgaben entstehen.
Herr Honsa befürwortet den Antrag von Frau Reinbothe.
Herr Wolpert informierte, dass der Landrat den
gestellten Antrag von Frau Reinbothe übernimmt, so dass über die geänderte Form
des Schulentwicklungsplanes abgestimmt werden kann.
Herr Wesenberg hat im Bildungsausschuss auch gegen diese
Vorlage gestimmt. Er fand den Einwand von Frau Reinbothe für sehr vernünftig.
Wir reden hier über eine voraussichtliche Fusion für das Schuljahr 2019/2020.
Wir beginnen im Sommer das Schuljahr 2016/17. die Entwicklung der Schülerzahlen
ist fraglich und solange keine erheblichen baulichen Mängel/Brandschutz
existieren und kein riesiger Investitionsbedarf für eine kleine Schule besteht,
sollte vom Landkreis nichts unternommen werden, was von einer Kommune nicht
gewollt wird.
Herr Hemmerling erklärte, da die Schließung der Grundschule
Kleinpaschleben angesprochen wurde, möchte er darüber informieren, dass es eine
Entscheidung des Gemeinderates gibt und verwies auf die entsprechende Anlage.
Den ist natürlich eine intensive Diskussion vorausgegangen. Es wurde eine
Arbeitsgruppe mit Rats- und Verwaltungsvertretern gebildet. Das Landessschulamt
wurde zweimal aufgesucht, um nach einer Lösung für den Erhalt der Schule zu
suchen. Hier wurde auch über die Fragen zum für ÖPNV diskutiert. Man erhielt
die Antwort, dass für den ÖPNV der Landkreis zuständig ist. Letztendlich wurde
der Beschluss durch den Gemeinderat gefasst, weil es innerhalb der gesetzlichen
Möglichkeiten keine andere Alternative gab. Ergänzend teilte er mit, dass die
Bildung einer Anfangsklasse bereits zum jetzt auslaufenden Schuljahr nicht mehr
genehmigt wurde. Man hat daher am Standort nur noch Schüler der 2. bis 4.
Klasse. Spätestens damit hat man die Mindestschülerzahl deutlich
unterschritten. Auch mit 4 Klassen wäre die schule nicht mehr zu halten und
andere Ausnahmen greifen hier nicht. Deswegen wurde mit knapper Mehrheit und
mit schweren Herzen die Schulschließung im Gemeinderat so beschlossen. In Bezug
auf die finanziellen Auswirkungen teilte er mit, dass noch nie eine Schule aus
finanziellem Aspekt geschlossen wurde. Für die Schließung einer Schule ist
immer die Mindestschülerzahl ausschlaggebend.
Herr Wolpert teilte mit, dass die Grundschule in Pouch
aus finanziellen Gründen geschlossen wurde.
Frau Mylius stellte fest, dass es nicht um eine
Schulschließung geht. Die Schließung der Schule ist bereits durch den
Gemeinderat beschlossen. Die Planungshoheit für die Grundschulen hat die
jeweilige Kommune. Gemäß Bescheid des Landes wurden auch schon die
Veränderungen der Schulbezirke bestätigt. In diesem Bescheid wurde darauf
verwiesen, dass dieses Vorhaben im regionalen Schulentwicklungsplan des
Landkreises Anhalt-Bitterfeld adäquat abgebildet wird. Es wird also der
Beschluss der Kommune hier abgebildet.
Herr Roi stellte fest, dass er eine Frage zur Entwicklung der Kosten für den
Schülerverkehr gestellt hatte.
Herr Schulze sicherte eine schriftliche Beantwortung der
Anfrage von Herrn Roi zu. Des Weiteren plädierte er für die Vorlage zur
Schulentwicklungsplanung. Ja, man kann und muss seine Meinung äußern dürfen,
wenn etwas an der Realität vorbei geht. Aber auf der anderen Seite ist man an
Recht und Gesetz gebunden und man hat daher die Verpflichtung, das auch
entsprechend umzusetzen. Er begründete die Übernahme des Antrages von Frau
Reinbothe.
Im Weiteren ging er
auf die hellseherischen Fähigkeiten von Herrn Roi ein. Es ist aber tatsächlich
so, dass dieser Beschluss von Seiten des Gemeinderates Osternienburger Land
schon vorliegt. Die Beschlusslage war sicherlich nicht einfach gewesen, aber
der Bürgermeister und sein Rat sind aus dieser Nummer nicht herausgekommen. Das
Landesverwaltungsamt hat von seiner Seite aus, aufgrund der geltenden
Verordnungen, gesagt das geht und das nicht.
Das grundsätzliche
Problem was wir haben, sind nicht unbedingt die Finanzen, sondern sind die
fehlenden Schülerzahlen und da kann der Kreistag direkt wenig dafür tun. Er bat
abschließend um Zustimmung zur Vorlage, damit man eine zuverlässige Planung
hat.
Herr Wolkenhaar bezog sich nochmals auf die Schulschließung
in Kleinpaschleben. Wenn man sieht, dass man in Wulfen Investitionen tätigen
muss, um die Schüler dann im Keller unterzubringen, kann doch keiner sagen,
dass das in Ordnung ist. Gesetze können geändert werden, Grundschulen werden
aber nicht wieder geöffnet. Das ist eigentlich der Punkt, dass aus finanziellen
Gründen Grundschulen zusammengelegt werden, aber die Kosten für den Schülertransport
steigen. Finanziell ist es für uns nicht messbar, wenn einfach Standorte und
Ortschaften abgehängt werden, weil junge Familien einfach dort nicht mehr
hinziehen, da sie keine Zukunft mehr haben und ihre Kinder dann zur Schule oder
in den Kindergarten fahren müssen. Es sollte doch möglich sein, das auf Grund
der finanziellen Lage der Kommunen, die Kommunen entscheiden, ob man in ein
oder zwei Gebäude investieren kann. Der Landesgesetzgeber muss dafür sorgen,
dass man sogenannte Landschulen bekommt und dann lieber die Lehrer fahren
lassen als die Kinder. Man bekommt die Schulen nicht wieder aufgemacht. Das hat
auch nichts mit Wahlkampf zu tun. Es widerstrebt ihn, Grundschulen zu
schließen, weil das Landesschulamt aufgrund ihrer Regelung die dann Schulen
schließen muss.
Abschließend
erklärte er, dass der Landesgesetzgeber sich hier unbedingt Gedanken machen
muss.
Herr Wolpert verwies darauf, dass hier der Kreistag und
nicht Landtag ist. Wir entscheiden nicht darüber, welche Gesetze im Landtag zu
ändern sind. In unserer Satzung steht eindeutig, dass wir zur Sache sprechen.
Dass wir die Gesetze des Landes nicht ändern können, weil wir der Kreistag
sind, ist offensichtlich. Deswegen ist auch nicht erkennbar, wie das Anliegen
von Herrn Wolkenhaar in irgendeiner Art und Weise durch den Kreistag verfolgt
werden könnte. Das zweite ist, wir entscheiden nicht ob eine Schule geschlossen
wird oder nicht. Wir entscheiden, wie ein Schulentwicklungsplan auszusehen hat.
Ob eine Schule geschlossen wird, entscheidet die Gemeinde und nicht wir.
Mit dem
Schulentwicklungsprogramm entscheidet der Kreistag weder über das Wohl und Wehe
des Bestehens einer Schule noch über das Bestehen oder Nicht Bestehen von
landesgesetzlichen Vorgaben.
Er ermahnte alle
Diskussionsteilnehmer, zur Sache zu sprechen und nicht Landtag zu spielen.
Herr Maaß stellte fest, dass diese
Diskussion schon seit 26 Jahren im Kreistag geführt wird. Wenn es um
Schulschließungen ging, war die Diskussion natürlich emotional. Es gab in der
Vergangenheit auch immer Leute, die solche Argumente wie von Herrn Wolkenhaar
verwendet haben. Er hätte sich damals gefreut, wenn wir mit dieser
Argumentation in der Vergangenheit oft nicht alleine waren. Ich, und ein Teil
der Fraktion werden weiteren Schließungen von Schulen zukünftig nicht mehr
zustimmen. Er verwies auf den Koalitionsvertrag, wo es auch schon Ansätze gibt,
darüber nachzudenken, ob man in der Fläche weitere Schließungen vornehmen wird.
Eines ist aber nicht fair. Die Kommunen werden immer als diejenigen dargestellt,
die die Entscheidungen treffen. Natürlich treffen sie die Entscheidungen auf
einer Grundlage, wo sie keinerlei Spielraum haben. Die Rahmenbedingungen werden
vorgegeben und daraufhin wird dann der Beschluss gefasst, dass die Schule
geschlossen wird. Unserer Aufforderung, dass wir genau gegen diese Dinge
vorgehen sollten, ist leider in der Vergangenheit in diesem Kreistag zu wenig
Folge geleistet worden. Das Ergebnis haben wir jetzt. Es ist jetzt ein Zustand
in der Schullandschaft eingetreten, den die Fraktionen aber nicht mehr
mittragen wollen. Ich kann heute diejenigen, die gegen diese Vorlage stimmen
wollen, nur beipflichten.
Herr Köhler stellte fest, selbstverständlich haben die Kreistagsmitglieder ihre Bedenken
bei Schulschließungen anzubringen. Es ist natürlich die Folge einer verfehlten
Familienpolitik, dass so eine Situation eintreten, dass eben die Familien
geschwächt werden. Das ist einfach so. Selbst die Diskussion im Kreistag könnte
eine Empfehlung bei der Gesetzgebung auslösen, es sind ja auch Landtagsabgeordnete
hier. Da ja auch die Verwaltung nicht vor Erkenntnis gescheut ist, wie der
Landrat mir mitgeteilt hat, empfehle ich das einfach einmal unentgeltlich. Aber
Kitagebühren, Mieterhöhungen, das sind Sachen, die die Eltern wirklich
beschäftigen, wo kriege ich meine Kinder unter, welche Wege haben sie. Das sind
eigentlich die Hemmnisse, die jungen Eltern vor Kinderwerden eigentlich Angst
machen. Kinder kriegen ist nun mal eine Verpflichtung. Nicht jeder Elternteil
möchte die Kinder den Ämtern geben und sie dort überlassen, möchten sie
vielleicht selber erziehen. Aber es muss dann auch laufen, Geld verdienen
müssen sie auch. Wenn die Kinder in der familienfreundlichen Politik mal
durchgesetzt werden würden, dann bräuchte man vielleicht in Zukunft richtig
Schulen. Vielleicht wäre es auch eine Empfehlung, Schulen für die Ausbildung
von Migranten Kindern speziell auszurichten, da dort speziell auf die
Sprachkenntnisse und Befindlichkeiten eingegangen werden kann. Diese
Hindernisse haben nun Kinder die deutsch sprechen nicht und dies wäre von
beiden Seiten eine Bevorteilung. Aber das liegt auch nicht in meiner
Entscheidungsbefugnis.
Auf jeden Fall ist
die Folge der Schulschließungen natürlich die wegfallenden Kinder. Das ist die
Folge verfehlter Familienpolitik und da gilt es für den Landkreis, wenigstens
anzumahnen das dadurch die Situation entschärft werden könnte.
Schulschließungen ist ja das Programm, seit dem ich hier im Kreistag bin, ist
das immer nur ein Abwägen und kostenintensiv.
Wie dann die Ausbildungsergebnisse
sind, bei der Vermittlung von eigentlich lehrstellenfähigen Schülern, die
Analytik haben sie selber.
Frau Reinbothe ging auf den Redebeitrag von Herrn Maaß
ein. Sie erinnerte daran, dass im Altkreis Köthen schon einmal ein Aufstand
geprobt wurde. Man hatte damals gesagt, wir machen nicht alles mit, was
Magdeburg uns vorschreibt. Es ging damals um die Sekundarschule Osternienburg.
Da hatte man gesagt, wir lassen uns das nicht aufzwingen, wir zeigen einmal,
dass wir nicht zu allem „Ja und Amen“ sagen und haben dagegen gestimmt, als die
Welle der Schulschließungen begonnen hat. Gerade bei Osternienburg wurde nicht
zugestimmt und dann hat der Landrat etwas später vom Landesschulamt einen Brief
bekommen. Sinngemäß wurde mitgeteilt, ja, sie können die Schule offen lassen,
aber wir ziehen alle Lehrer ab. Wer die Lehrer aber bezahlt, ist ja bekannt.
Sie richtete sich an Herrn Roi und ist gespannt, wie sehr er sich im Landtag
einbringen wird, dass da von dieser Richtung aus endlich einmal positivere
Signale kommen.
Herr Mormann erinnerte daran, dass er im alten Landkreis
Köthen die ehrenvolle Aufgabe hatte, den Schulausschuss zu leiten. Die erste
Vorgabe für die damalige Schulentwicklungs-planung war, von 11 Sekundarschulen
auf einen Schlag 7 dicht zu machen. Und es war eben nicht so, dass das jemand
von uns wollte. Man hat sich damals alle Schulen angeschaut und er hat alle
diejenigen vermisst, die in dem Ort nicht zu Hause waren, in der wir gerade die
Schule besichtigt haben. Natürlich ist es immer eine emotionale Situation. An
dem Tag, als damals die Schule in Klepzig geschlossen werden sollte oder
musste, hätte man auch sagen können, wir lassen die Schule in Klepzig auf und
machen dafür die „Ratke Schule“ zu, die überhaupt keine Probleme mit zu wenig
Schülern hatte. Aber die Schule in Klepzig hatte damals relativ wenig Schüler,
von denen die Hälfte sogenannte Fahrschüler waren. Deswegen haben die Stadträte
damals diese Entscheidung getroffen. Hätte man die Schule in Klepzig nicht
geschlossen, so hätte man heute zu Beginn die Einwohnerfragestunde nicht
gehabt, sondern dort wäre heute noch die Schule. Wer damals eine Entscheidung
für Klepzig votiert hätte, hätte dann letztendlich eine Entscheidung für einen
anderen Schulstandort getroffen, der aber eigentlich günstigere Bedingungen
hatte. Es ist immer eine permanente Abwägung. Er stellte weiterhin fest, dass
es immer eine emotionale Geschichte sein wird. Er äußerte sich auch zur
Entscheidung zu Osternienburg. Wenn Schulen zu klein sind, dann sind bestimmte
Bildungsangebote nicht mehr machbar. Man darf sich das nicht so einfach machen.
Es ist hier in diesem Kreistag noch nie von irgendjemanden sich zu einfach
gemacht worden, aber es gehört auch die Ehrlichkeit dazu und nicht nur weil man
heute ein großes Publikum hat. Dann werden wir das alles noch einmal auftragen
was wir alle schon längst wissen. Es gibt niemanden hier im Kreistag, der Spaß
dran hat, irgendwo eine Schule zu schließen. Meistens ging es einfach nicht
anders.
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