Herr Wesenberg bittet Herrn Meurer zu dem vordergründigen eigentlich wichtigsten TOP zu der Sache die Entwicklung des Milchpreises und die Zusammenhänge, die dazu geführt haben aus der Sicht des Hofes Pfaffendorf darzulegen.

 

Herrr Meurer äußert sich auf seinen Betrieb umgemünzt. Der Milch- und Ackerbaubetrieb werden subventioniert. Das war 2007 und 2008 und ist zurzeit ebenfalls so.  Auf Grund dessen sind die Überlegungen gekommen, die Milch selbst zu vermarkten. 

 

Frau Schildt stellt die Frage, wie ist das Verhältnis, wenn Milch an die Molkerei verkauft wird. Kann sich der Erlös verdritteln oder verdoppeln, wenn die Milch auf direkter Schiene vermarktet wird.

 

Herr Meurer: Der Milchbetrieb ist ein eigenständiger. Der Milchbetrieb verkauft die Milch an die Molkerei. Dafür gibt es einen festgelegten Preis. Die Überlegungen sind da, etwas weniger zu produzieren, wobei da auch Arbeitsplätze dranhängen.

 

Herr Wesenberg fragt, welche Hilfe könnte die Ebene der Politik leisten.

Herr Meurer nimmt gern Hilfe an. Es gibt Zuschüsse für die regionale Vermarktung.

 

Herr Wallwitz möchte wissen, in welchem Umkreis die Pfaffendorfer Milch vertrieben wird.

Herr Meurer antwortet, dass die weiteste Entfernung für die Auslieferung der Milch zurzeit Magdeburg ist. Weiterhin werden die Orte Bernburg, Dessau, Bitterfeld und Halle angefahren.

Ziel ist es, die Milch regional zu vermarkten. Der Hof will sich von den anderen dahingehend absetzen, dass er Frischmilch liefert. Der Quark wird selbst geschöpft. Das Produkt wird noch mit der Hand abgefüllt.

 

Frau Schildt wäre es möglich, die regionalen Märkte mit ins Kalkül zu ziehen.

Herr Meurer meint, dass dies schon in Planung sei. Mit einer kleinen Produktpalette ist es schwierig. Es ist schwer, Fachkräfte sowie Lehrlinge zu bekommen.

 

Herr Wallwitz möchte eine Auskunft zur Struktur der Agrargenossenschaft.

Herr Meurer: Zum Hof Pfaffendorf gehören ein Milchviehbetrieb, Ackerbaubetrieb und Ökobetrieb und dann noch ein konventioneller Betrieb, der auf Öko umgestellt wurde.

Die Biogasanlage gehört auch zum Unternehmen.

Es sind um die 50 Personen beschäftigt. Weiterhin gehören noch eine Zwiebelabpackanlage dazu, Kartoffeln und Zuckerrüber. Die Vermarktung läuft über verschiedene Kontore.

 

Frau Warmuth möchte wissen, wie die Kunden die Produkte annehmen und wie sind sie in den Markt rein gekommen.

Herr Meurer antwortet, dass er zum Teil selbst bei Rewe im Fachmarkt in der Verkostung steht, um dem Kunden schmackhaft zu machen, dass sie die einzigen sind, die Frischmilch herstellen. Es gibt positive Resonanzen.

Die Mund-zu-Mund Propaganda spielt bei der Vermarktung eine große Rolle.

 

Herr Wesenberg fragt nach, welche Erwartungen an den Landkreis gestellt werden.

Wäre es sinnvoll, wenn sich der Hof z.B. bei der Grünen Woche in Berlin präsentiert. Es besteht großes Interesse, dass Geld verdient und in der Region bleibt. Das Zusammenwirken aller Teilnehmer ist unablässig. Was könnte die Situation für den Hof verbessern, wo kann der Landkreis einwirken.

 

Herr Meurer: Die Präsentation auf der Grünen Woche wird für nächsten Jahr angestrebt. Dies ist eine gute Plattform, um auch untereinander Kontakte zu knüpfen.

Herr Wallwitz gibt Auskunft zu den Gegebenheiten zur Grünen Woche, auch über die Zusammenarbeit mit der EWG.

Frau Warmuth sieht eine Chance darin, dass man auf Schulen zugehen sollte, um kleine Projekte deutlich zu machen. (Angebot als Schulmilch)

Herr Wallwitz merkt an, dass der Landkreis eine Leader-Region ist mit einer Förderung. Man könnte vielleicht auch mal Kühlschränke für Schulen anschaffen um Frischmilch zu lagen. Einfach mal eine Förderung im Landkreis starten.

Herr Wesenberg empfiehlt Herrn Meurer, Kontakt mit dem Bundestagsabgeordneten und Landwirt, Herrn Kees de Vries aufzunehmen, um Erfahrungen auszutauschen.

Das Grundanliegen ist, darüber nachzudenken, wenn man weiß, dass der erzielte Preis für die Milch defizitär ist, muss eine Lösung gefunden werden, um davon wegzukommen.

Herr Wallwitz fragt an, ob eine Butterproduktion geplant ist.

Herr Meurer: Es ist relativ aufwändig, da der Butterpreis immer schlecht ist. Das Einzige wäre, die Butter zu veredeln und eine Kräuterbutter herzustellen.

Abschließend äußert Herr Meurer, dass es große Probleme beim Bau der Molkerei mit der Genehmigung gab. Das Genehmigungsverfahren hat sehr lange gedauert. Das war ein Prozess von ca. 2 Jahren.

Die Zusammenarbeit mit den Behörden – Veterinäramt – ist sehr gut.