Einleitend informierte Herr Hippe über die Situation des Schülerverkehrs zum Schuljahresbeginn und verwies u. a. auf die vielen Straßenbaumaßnahmen. Des Weiteren wurden die Anfragen aus dem Kreis- und Finanzausschuss sowie aus dem Kreistag geprüft.

 

Hierzu erteilte Herr Hippe das Wort an Frau Kamli.

 

Frau Kamli erläuterte anhand einer Powerpoint-Präsentation die jeweiligen Sachverhalte (siehe Anlage):

 

1.   Start des Schuljahres 2016/2017

 

Frau Kamli informierte zum Schulstart und zu den Verspätungen im Linienverkehr aufgrund von  Straßenbaumaßnahmen und Sperrungen, insbesondere dem Bereich Bitterfeld betreffend. Die Verwaltung wird ab der 35. KW Kontrollen zur Einhaltung des Fahrplanes und der Auslastung der Busse durchführen.

 

2.   Entwicklung der Schülerzahlen

                                                                                          SJ 2015/2016                               SJ 2016/2017

Schülerzahl Beförderung gesamt                                 5.282                                              4.935

davon Primarstufe                                                             1.428                                              1.410

davon Sekundarstufe I                                                     3.854                                              3.525

 

3. Anfragen aus dem Kreistag vom 09.06.2016

 

Haltestelle Radegast

 

Frau Kamli teilte mit, dass zu den beiden vorhandenen Haltestellen die Einrichtung einer zusätzlichen Haltestelle in der „Neuen Siedlung“ angeregt wird. Eine Anrufbushaltestelle existiert bereits in der Dessauer Straße (einseitig). Ein Ausbau beidseitig wäre möglich und müsste seitens der Kommune beantragt werden. Danach könnte diese Haltestelle im Linienverkehr, insbes. zur Schülerbeförderung, bedient werden.

 

Herr Wolkenhaar hinterfragte, ob eine zusätzliche Haltestelle für solch einen kleinen Ort überhaupt sinnvoll wäre, denn, wenn es sich z. B. nur um 2 Schüler(innen) handelt, lohnt es sich nicht, z. B. 15.000 Euro für eine Haltestelle auszugeben.

 

 

Herr Hippe und Frau Kamli teilten mit, dass ab dem nächsten Jahr eine Neuregelung im Personennahverkehr, die auch für die Schülerbeförderung zutrifft, kommt. Hier müssen dann entsprechend der Festlegung im NVP Haltestellen im Umkreis von 500 bis 700 m angeboten werden.

 

Herr Wolkenhaar wollte u. a. auch wissen, wie viele Schüler aus Radegast mit dem Bus fahren und wie viele von welcher Bushaltestelle.

Frau Kamli und Herr Hippe teilten mit, dass eine diesbzgl. Zusammenstellung dem Protokoll als Anlage beigefügt wird.

 

Herr Maaß kann dies nur begrüßen, was in Radegast angedacht ist. Er äußerte weiter, dass dies nicht nur den Raum Südliches Anhalt betrifft, sondern auch andere Bereiche, die auch sehr lange Beförderungszeiten haben. Kinder, die schon früh 1 km laufen müssen, haben auch ein anderes Tempo als Erwachsene, so Herr Maaß weiter. Herr Maaß denkt schon, dass der eingeschlagene Weg, der Richtige ist, und dass man versuchen sollte, das Bushaltenetz so zu gestalten, dass vernünftige Wege entstehen. Man sollte auch bedenken, dass nicht nur die Schüler, sondern auch eine Menge ältere Menschen diese Busse nutzen.

 

Nach längerer Diskussion über eventuelle zusätzliche Haltestellen führte Herr Wolkenhaar für das Protokoll wie folgt aus:

„Wenn man 4 km/Std. läuft, braucht man für 1 km ca. eine Viertelstunde, bei  500 m brauchen wir 7 Minuten, d. h., der Einspareffekt sind 7 Minuten und 2 Minuten hält der Bus, d. h., 5 Minuten haben wir eingespart.

Aus Sicht von Herrn Wolkenhaar sind die Wegstrecken, welche die Schüler(innen) zurücklegen müssen, nicht so lang, dass man aus Kostengründen auf die Einrichtung von Busverbindungen verzichten könnte. Für ältere Leute besteht nach Auffassung von Herrn Wolkenhaar die Möglichkeit, Taxis zu nutzen, die sie zum Arzt befördern könnten.

 

Verkürzung der Beförderungszeit für die Sekundarstufe I

 

Frau Kamli informierte ausführlich über die Beförderungszeiten im Landkreis anhand einer Gegenüberstellung der Beförderungszeiten verschiedener Landkreise.

 

Von den Mitgliedern des Kreistages kam der Vorschlag, für die Sekundarstufe I die Beförderungszeit von 60 Minuten herunterzusetzen, damit die Schüler(innen) nicht solange unterwegs sind. Die Verwaltung hat dies in Zusammenarbeit mit der Vetter GmbH geprüft.

 

Hierzu übergab Frau Kamli das Wort an Herrn Fischer, Betriebsleiter der Vetter GmbH.

 

Herr Fischer machte anhand einer Karte per Powerpoint-Präsentation Erläuterungen zu den Beförderungszeiten:

 

Der grüne Bereich (Anlage 3, S. 9) zeigt Fahrtzeiten unter 30 Minuten, das heißt, 74 % der Sekundarschüler sind weniger als eine halbe Stunde unterwegs.

24 % sind zwischen 30 und 45 Minuten und lediglich 2 % der Sekundarschüler(innen) sind über 45 Minuten unterwegs.

Bei den Gymnasiasten sind aufgrund der Wege die Beförderungszeiten länger.

 

Herr Fischer informierte weiter, dass die Auswertung nur für die Wohnorte in der Stadt Südliches Anhalt erfolgte.

 

Im Durchschnitt hat die Hälfte der Schüler(innen) eine Beförderungszeit von unter 30 Minuten, der andere Teil der Schüler(innen) eine Beförderungszeit zwischen 30 und 45 Minuten.

 

Des Weiteren wurden den Ausschussmitgliedern die Beförderungszeiten von über 45 Minuten detailliert erörtert.

Sollten die Beförderungszeiten geändert werden, wären zusätzlich 3 Busse und 3 Personalstellen notwendig. Hierfür würden im Jahr zusätzlich etwa 200.000 Euro anfallen (nur für die Stadt Südliches Anhalt).

 

Regelung kinderreiche Familien

Frau Kamli erläuterte, dass es für eine derartige Regelung keine Ermächtigungsgrundlage aus dem Schulgesetz heraus gibt.

 

Nach den o. g. Ausführungen stellte Herr König diese zur Diskussion.

 

Herr Wesenberg informierte über den kleinen OT Poleymühle der zum OT Walternienburg gehört. Er fragte an, ob die Möglichkeit besteht, in diesem Ortsteil einen Rufbus bis zur Einmündung Poleymühle einzusetzen.

 

Herr Fischer teilte hierzu mit, dass eine Vor-Ort-Begehung zwecks Einrichtung einer Haltestelle stattgefunden hat. Seitens der Vetter GmbH wurde dies befürwortet. Sobald die Anordnung einer Zustiegsmöglichkeit der Stadt Zerbst/Anhalt der Vetter GmbH vorliegt, könnte die Haltestelle in Poleymühle aufgenommen werden. 

 

Zur o. g. Thematik wird sich Herr Hippe mit der Stadt Zerbst/Anhalt in Verbindung setzen. Das Ergebnis wird als Anlage dem Protokoll beigefügt.

 

Herr Wolkenhaar fragte bei Herrn Fischer an, ob er Einsparmöglichkeiten sieht, wenn die Schulanfangs- und die Schulendzeiten angepasst werden würden.

 

Herr Hippe teilte mit, dass hierzu regelmäßig Gespräche mit den Schulen stattfinden und diese auch den diesbzgl. Anliegen des Fachamtes entgegenkommen, allerdings nicht an jeder Schule. Es werden mit den Schulen die Anfangs- und Endzeiten vereinbart.

 

Frau Reinbothe wollte konkret wissen, ob es schon eine Überprüfung gab, ab wann die 3 Busse zusätzlich eingesetzt werden?

 

Hierzu informierte Herr Hippe, dass eine Überprüfung stattgefunden hat und als Resultat für den Bereich der Stadt Südliches Anhalt 3 zusätzliche Busse eingesetzt werden müssten, um das zuvor Erörterte umzusetzen. Dazu müssten die Mitglieder des Ausschusses konkrete Festlegungen treffen, was genau umgesetzt werden soll. Im Anschluss daran, entscheidet der Kreistag über die Satzung mit den finanziellen Konsequenzen.

 

Herr König hinterfragte, wie viel Zeit hierfür benötigt wird.

 

Herr Fischer erläuterte, dass, wenn man nur die Orte, die über 45 Minuten Fahrtzeit liegen, beispielsweise heraus sucht und in diesen Orten jeweils einen zusätzlichen Bus/Kleinbus einsetzt, dies würde in der Summe mehr Busse „erzeugen“ als wenn man auf der Basis von veränderten Rahmenbedingungen beispielsweise ein komplett neues Fahrtzeitkonzept schafft. In diesem Fall wären die Kosten nicht ganz so hoch, aber für solch ein Konzept bräuchte man mind. 2 zusätzliche Mitarbeiter für die Monate.

 

Herr Wolkenhaar sprach an, dass, wenn ab dem nächsten Jahr sowieso die Bushaltestellen geändert werden sollen, man sich jetzt nicht über 30 oder 45 Minuten unterhalten müsste. Man sollte das Konzept ganzheitlich mit den Neuregelungen ab 2017 betrachten, denn dann würden voraussichtlich zusätzliche Busse wegfallen, da vielmehr Bushaltestellen auf einer Strecke zur Verfügung stehen würden.

 

Herr Hippe stimmte dem zu.

 

Ergänzend schlug Frau Kamli vor, die neue Fahrplanperiode ab 01.07.2017 anzustreben und bis dahin die Beförderungszeiten so beizubehalten.

 

Herr Wolkenhaar machte nochmals auf die schlechten Straßenverhältnisse, auf die vorab Herr Fischer hingewiesen hat, aufmerksam.  Hier sollte ebenfalls eine Überprüfung stattfinden.

 

Herr Hippe räumte die Möglichkeit ein, eine Zusammenstellung hinsichtlich der größten Problemfelder (Straßenverhältnisse) dem Fachausschuss zur Kenntnis zu geben und diese dem Protokoll beizufügen.

Herr Fischer ergänzte dazu, dass regelmäßige Informationen in der Sache auch an die Städte und Gemeinde gehen.

 

Des Weiteren teilte Herr Hippe mit, dass ihm sehr wichtig wäre, dass eine Festlegung zur Beförderungszeit der Sekundarstufe I seitens der Mitglieder des Ausschusses im Protokoll aufgenommen wird.

 

Der Ausschuss beauftragt Herrn Hippe eine Prüfung hinsichtlich einer möglichen Verkürzung der Beförderungszeiten ab dem Schuljahr 2017/18 für die Sekundarschüler des Landkreises vorzunehmen. Der Ausschuss soll über das Ergebnis in einer Sitzung des I. Quartals des Jahres 2017 unterrichtet werden.